Krankenkassen gierig auf Patientendaten
(Köln) - Die Gier der Krankenkassen auf die sensiblen und intimen Daten ihrer Versicherten stellt nach Meinung des Bundesvorsitzenden des NAV-Virchow-Bundes, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Maximilian Zollner, eine große Gefahr bei der Behandlung von chronisch kranken Patienten dar. Durch diese Datensammelwut verunsichert, könnten Patienten veranlasst werden, ihrem behandelnden Arzt notwendige Fakten zu verschweigen. Deshalb unterstütze er nachdrücklich den Rückzug der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus den sogenannten Chroniker-Programmen (Disease-Management-Programme), weil sie sich nicht der Datenbegehrlichkeit der Krankenkassen beugen wollten.
Es sei völlig ausreichend, so Dr. Zollner, wenn auf der Grundlage von Vereinbarungen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder den Krankenkassen Name, Geschlecht, Alter und Diagnose übermittelt würden. Alle darüber hinaus von den Kassen geforderten Daten dienten nur der Überwachung und Reglementierung des Patienten. Auch wenn der Versicherte in jede Übermittlung von Daten schriftlich einwilligen müsse, seien von ihm als Laie die daraus entstehenden Folgen und gezogenen Rückschlüsse oft nicht zu bewerten.
Die auf diese Weise von den Krankenkassen beabsichtigten Datenberge führten zum gläsernen Patienten und Arzt, was auf jeden Fall auch im Interesse des Datenschutzes verhindert werden müsse, erklärte Zollner.
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