"Krankenkassen gefährden Gesundheit der Versicherten"

(München) - "Die Krankenkassen gefährden durch den illegalen Versand von Arzneimitteln die Gesundheit der Bevölkerung", warnt der Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer Johannes Metzger. Die Betriebskrankenkassen in Bayern hatten angekündigt, einen Internet-Versandhandel von Arzneimitteln entgegen der bestehenden Gesetze zu organisieren. Die Apotheker in Bayern werden deshalb alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um dieses Vorhaben zu stoppen, kündigte Metzger am 27. April in München an.

"Der Schutz der Bevölkerung darf nicht durch zweifelhafte Einsparungen in Frage gestellt werden", sagt Metzger, der auch Präsident der Bundesapothekerkammer ist. Die Betriebskassen unterstützen einen Internet-Handel aus Kostengründen. Sie glauben dadurch, Geld einsparen zu können. "Wer nur auf billig achtet, läuft Gefahr, elementare Sicherheitsstandards wie schon bei den Lebensmitteln zu verlieren", betont Metzger.

In einer Resolution, die von der Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer jetzt in München verabschiedet worden ist, heißt es, ohne Not und gegen bestehende Gesetze werde das bewährte System der Apotheken zur sicheren Arzneimittelversorgung zerstört. Nur die Apotheken könnten die Bevölkerung qualifiziert, flächendeckend, schnell und rund um die Uhr mit allen benötigten Arzneimitteln versorgen. Dies sei bei einem Internet-Versandhandel nicht möglich.

Insbesondere den Schutz der Verbraucher sehen die Apotheker durch den Computer-Handel gefährdet. Das Gesamtsystem der Arzneimittelsicherheit werde dadurch ausgehebelt. Prüfung, Kontrolle und Überwachung sowie Rückruf, Abgabevorschriften und Beratungspflicht bei Arzneimitteln würden zu Lasten der Gesundheit der Patienten aufgegeben.

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