Krankenhausplanung an der Qualität der stationären Versorgung orientieren
(Berlin) - "Die Krankenhausplanung im Land Niedersachsen sollte sich vorrangig an der Qualität der stationären Versorgung orientieren, und nicht allein an emotional geführten Debatten über die mögliche Schließung einer einzelnen Klinik ums Eck." Das sagte die Landesvorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Frau Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, im Anschluss an die diesjährige Landesvertreterversammlung in Leer. "Nur so können wir verhindern, dass die Bevölkerung des Landes Niedersachsen künftig mit unterschiedlicher medizinischer Qualität versorgt wird, denn die Versorgung kann nur dann auf einem hohen Qualitätsniveau aufrechterhalten werden, wenn eine ausreichende Personaldecke und Klinikausstattung vorhanden ist", erläutert Prof. Lesinski-Schiedat den einstimmig gefassten Beschluss der Landesvertreter. Aktuell könnten die vorhandenen Standorte im Flächenland Niedersachen jedoch nicht ausreichend mit ärztlichem und medizinischem Personal ausgestattet werden, was zu einem Qualitätsgefälle zwischen den Krankenhäusern führe, das der Bevölkerung in Niedersachsen aus medizinischen Gesichtspunkten nicht zugemutet werden könne.
"Die Politik", fordert die Hartmannbund-Landesvorsitzende, "muss ihren Gestaltungsspielraum nutzen - und wir haben wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass sich die Entscheider der Problemlage durchaus bewusst sind." Der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Heiger Scholz, stützte in seinem Statement die Einschätzung der Ärzteschaft als er sagte, dass Emotionen nicht die Grundlage für sachlich notwendige Entscheidungsprozesse sein dürften. Zugleich machte der Staatssekretär auch deutlich, dass ein sektorenübergreifender Ansatz zentraler Bestandteil künftiger Konzepte sein müsse.
"Im Ergebnis", so die Hartmannbund-Landesvorsitzende Prof. Lesinski-Schiedat, "ist festzuhalten, dass eine sachliche Debatte zur künftigen Versorgungsstruktur notwendig ist, ausgehend von der Erkenntnis, dass der akute Nachwuchsmangel und die demografische Entwicklung im Land zu neuen Konzepten zwingen." Die Landesregierung müsse daher die Krankenhausplanung konsequent und unabhängig von kommunalem politischen Interesse anhand der Qualität der Versorgung orientieren und entsprechend strukturieren - ergänzt durch intelligente und effiziente Mobilitätskonzepte.
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