Krankenhaus-Report 2003 erschienen / Schwerpunktthema DRG-System
(Bonn) - Trotz aller Sparbemühungen bleiben die Krankenhäuser der größte Ausgabenbereich in der gesetzlichen Krankenversicherung. Nach Angaben des am Mittwoch erschienenen Krankenhaus-Report 2003 fließt ein Drittel der Kassenausgaben in die stationäre Versorgung. Gesetzliche und private Krankenkassen zusammen haben zuletzt 54 Milliarden Euro für die stationäre Behandlung ihrer Versicherten ausgegeben. Für mehr Effizienz soll die Abrechnung mit Fallpauschalen (DGRs) sorgen.
Stand und Folgen der DRG-Einführung sind Schwerpunktthema des neuen Krankenhaus-Report. Er wird jedes Jahr vom Wissenschaftlichen Institut der AOK herausgegeben. Der radikale Systemwechsel in der Krankenhausvergütung wurde bereits Anfang dieses Jahres eingeleitet. Fast die Hälfte aller deutschen Krankenhäuser haben das so genannte Optionsjahr genutzt, um bereits freiwillig auf Basis der neuen Fallpauschalen (DRGs) abzurechnen. Ab 2004 ist das neue Abrechnungssystem Pflicht.
Regionale Unterschiede bei Kosten und Operationshäufigkeiten
Der Krankenhaus-Report 2003 enthält zudem die aktuell verfügbaren Krankenhausdaten des Statistischen Bundesamts. Danach kostete ein Krankenhausfall 2001 durchschnittlich 3.280 Euro; ein Tag im Krankenhaus im Schnitt 334 Euro. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind dabei erheblich: Während ein Fall in Berlin durchschnittlich 4.391 Euro kostete, waren es im angrenzenden Brandenburg nur 2.817 Euro.
Die demographische Entwicklung macht auch vor den Krankenhäusern nicht halt. Der durchschnittliche Krankenhaus-Patient wird laut Report immer älter. Er ist inzwischen knapp 52 Jahre alt. Vor zehn Jahren lag der Altersschnitt bei 48 Jahren. Mehr als 36 Prozent der behandelten Patienten sind mittlerweile älter als 65 Jahre (1993: 29,8 Prozent).
Eine Sonderanalyse im Krankenhaus-Report dokumentiert die Operationshäufigkeiten in deut-schen Krankenhäusern bis 2001. Ausgewiesen werden die 400 häufigsten Eingriffe. Spezialauswertungen - zum Beispiel für Kaiserschnitt, Brust- und Mandeloperationen - erlauben Rückschlüsse auf die Unterschiede ärztlicher Tätigkeit in Deutschland. Danach wird in den neuen Ländern durchgängig deutlich weniger per Kaiserschnitt entbunden als in Westdeutschland. Auffällig auch das Verhältnis von Brustamputationen zur Zahl der insgesamt durchgeführten Brustoperationen in einer Klinik: "Je weniger Brustoperationen eine Klinik durchführt, desto höher ist der Anteil vollständiger Amputationen und um so geringer ist die Rate brusterhaltender Operationsverfahren", heißt es im neuen Krankenhaus-Report.
Alle Informationen zum Krankenhaus-Report 2003 auf der Website des WIdO:
http://www.wido.de/Krankenhaus/Krankenhausreport/Report2003/index.html
Fachinformationen zur DRG-Einführung finden Sie auf der Krankenhaus-Website des AOK-Bundesverbandes: http://www.krankenhaus-aok.de
Quelle und Kontaktadresse:
AOK - Bundesverband
Kortrijker Str. 1, 53177 Bonn
Telefon: 0228/8430, Telefax: 0228/843502
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