Krankenhäuser als Knotenpunkte der gesundheitlichen Daseinsvorsorge stärken
(Berlin) - Der Deutsche Caritasverband (DCV) und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) haben gestern zu einer Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Abgeordneten des Bundestages eingeladen. Im Zentrum der digitalen Veranstaltung stand die Frage, welche Weichen in der Krankenhauspolitik heute für eine verlässliche Versorgung von morgen gestellt werden müssen.
Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbands: "Eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Die Postleitzahl darf nicht darüber entscheiden, ob und wie man versorgt und gepflegt wird. Die Caritas sichert mit den katholischen Krankenhäusern und ihrem Netzwerk sozialer Einrichtungen schon heute an vielen Orten die Versorgung insbesondere von vulnerablen Bevölkerungsgruppen. Die Krankenhäuser müssen als Knotenpunkte im Netz gesundheitlicher Daseinsvorsorge deutlich gestärkt werden."
Versorgungsangebote müssen stärker in der Fläche ankommen
Neher weiter: "Auch müssen Versorgungsangebote stärker als bisher in der Fläche ankommen. Das gilt beispielsweise für hospizliche und palliative Angebote und für Lotsendienste an Geburtskliniken als frühe Hilfen für junge Eltern und ihre Babys."
Die bundesweit 283 katholischen Krankenhäuser leisten mit einem Anteil von 18 Prozent an den Klinikbetten in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur stationären Versorgung. Unter den freigemeinnützigen Trägern bilden sie mit einem Bettenanteil von 54 Prozent die größte Krankenhausgruppe.
Fallpauschalen-System um Vorhaltekosten ergänzen
Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender des kkvd: "Die katholischen Krankenhäuser sind in den Regionen als innovative und verlässliche Akteure fest verankert. Sie arbeiten schon heute vielerorts in leistungsstarken Verbünden zusammen. Dieses Modell hat Zukunft, denn so können Stärken gebündelt und gleichzeitig kann eine hochwertige Grund- und Regelversorgung in erreichbarer Nähe angeboten werden. Damit dies auch weiter gelingt, sind jedoch Reformen bei der Finanzierung und der sektorenübergreifenden Versorgung nötig. Das Fallpauschalen-System muss um Vorhaltekosten für Personal und Infrastruktur ergänzt werden, die unabhängig von Leistungsmengen finanziert werden. Gerade in ländlichen Gebieten mit niedrigen Bevölkerungszahlen ist dies unausweichlich, um die ortsnahe Klinikversorgung zu erhalten."
Mehr Handlungsspielräume in der ambulanten Versorgung
"Zudem müssen die Krankenhäuser mehr Handlungsspielräume in der ambulanten Versorgung erhalten. Sie verfügen über die notwendige fachärztliche Kompetenz und bieten mit ihren interdisziplinären Teams eine Diagnostik und Versorgung der kurzen Wege. Die anstehenden Reformen in der Krankenhauspolitik wollen die katholischen Krankenhäuser aktiv und konstruktiv mitgestalten", so Morell abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V.
Mathilde Langendorf, Pressestelle Berlin
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
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Hauptvertretung Berlin
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