Pressemitteilung | k.A.

Kranke nicht schon wieder abkassieren

(Bonn) - „Eine prozentuale Zuzahlung, die sich am Medikamentenpreis orientiert, bestraft den Patienten, der vom Arzt ein teueres Präparat verschrieben bekommt.“ Dies erklärte der Präsident des Sozialverbands VdK, Walter Hirrlinger, am 4. Dezember zu den Vorschlägen des Sachverständigenrates im Gesundheitswesen. Krankheiten suche man sich bekanntlich nicht selbst aus. Folglich könne auch der Arzneimittelpreis nicht als Maßstab für die Höhe der Zuzahlung gelten. „Der Vorschlag ist unsinnig. Er dient dem Abkassieren der Kranken und fördert den Trend, die Absicherung bei Krankheit für die Versicherten zu privatisieren“, sagte Hirrlinger.

Weit sinnvoller sei es, mehr Wettbewerb beim Handel mit Arzneimitteln zuzulassen, um die Kosten im Gesundheitswesen zu reduzieren, so der VdK-Präsident. Der VdK befür-worte daher Versand-Apotheken, über die Betroffene das verschriebene Präparat im Ausland preiswerter beziehen können. „Damit sinkt die Zuzahlung beim Patienten und die Krankenkassen werden erheblich entlastet.“ Praktische Beispiele wie die Online-Apotheke Doc Morris in den Niederlanden zeigten, dass ein solcher Versand problemlos möglich sei.

Hirrlinger forderte erneut, den VdK-Vorschlag zur Einführung einer elektronischen Pati-entenkarte in Modellen zum Beispiel im Rahmen der Disease-Management-Programme ab 2002 umzusetzen. Damit werde die Qualität in der Behandlung gesteigert. Zudem könnten unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. Langfristig könne man erheblich Geld einsparen, das heute ohne diese Patientenkarte vergeudet werde.

Hirrlinger forderte, auch den Wettbewerb bei Angeboten auf Zusatzversicherungen wie Zahnersatz und Auslandskrankenschutz für alle Kassen zu öffnen. Damit erhielten die Versicherten die Möglichkeit, sich zu günstigeren Konditionen als heute in Bereichen abzusichern, in denen es keine umfassende Absicherung mehr gebe.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband VdK - Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschland e.V. Wurzerstr. 4 a 53175 Bonn Telefon: 0228/820930 Telefax: 0228/8209343

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