Kramer: "Vorbehalte der IG BCE nicht nachvollziehbar"
(Münster) - "Es gibt keine Branche, die mehr Erfahrungen darin hat, arbeitsmarktferne Menschen mit verschiedensten Vermittlungshemmnissen erfolgreich in Arbeit zu integrieren, als die Zeitarbeit", reagiert der stellvertretende iGZ-Bundesvorsitzende und Tarifverhandlungsführer Sven Kramer auf die Äußerungen des IG BCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis.
Vassiliadis hatte "Vorbehalte" dagegen angemeldet, das Verbot einer Beschäftigung als Zeitarbeiter für Flüchtlinge zu lockern. "Die Befürchtungen von Herrn Vassiliadis sind nicht nachvollziehbar. Zeitarbeitnehmer werden nach Tarifen bezahlt, die auch die Unterschrift seiner Gewerkschaft tragen. Darüber hinaus gibt es gerade auch in der Chemie-Industrie tarifliche Mechanismen zur Lohnangleichung. Von einem Unterlaufen von Standards kann gar keine Rede sein", wundert sich Kramer. Für die Zeitarbeit sei es eine ständige Aufgabe, Menschen auf ihrem Weg in Beschäftigung auch persönlich und sozial zu betreuen und begleiten. Besondere Erfahrungen bestünden auch gerade im Bereich der Sprachintegration, so Kramer.
Nicht selten führen Zeitarbeitsunternehmen nötige Qualifikationen unbürokratisch und auf eigene Kosten durch. Erst nach 15 Monaten oder gar vier Jahren auf diese Expertise zurückgreifen zu wollen, wie Vassiliadis dies in den Raum stellt, sei nicht sachdienlich. Das habe auch der DGB erkannt, der sich im Gegensatz zur IG BCE bei der Frage der Rolle der Zeitarbeit bei der Integration von Flüchtlingen gesprächsbereit zeige. Insofern warnt Kramer davor, wieder die alten Zeitarbeitsvorurteile aus der Mottenkiste des Klassenkampfes hervor zu holen, anstatt den Flüchtlingen, die zu uns kommen, die besten Integrationschancen zu eröffnen.
Quelle und Kontaktadresse:
iGZ Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.
Wolfram Linke, Pressesprecher
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