Kraftwerke setzen mehr Braunkohle ein / Anstieg der Förderung / Investitionssicherheit gefordert
(Köln) - Die Deutsche Braunkohlenindustrie verzeichnete im Jahr 2002 Absatzzuwächse. Die Förderung erhöhte sich insgesamt wegen der höheren Verfügbarkeit der Kraftwerke und der Inbetriebnahme des Neubaukraftwerkes in Niederaußem bei Köln um 3,7 Prozent auf 181,8 Mio. t. Die Förderung im mitteldeutschen Revier stieg um 3,9 Prozent auf 20,0 Mio. t, in der Lausitz nahm die Förderung um 3,1 Prozent auf 59,3 Mio. t zu. Im Rheinland ist die Förderung um 5,3 Prozent auf 99,4 Mio. t gesteigert worden. Hier nahm im September 2002 das erste Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagentechnik - kurz BOA - seinen Probebetrieb auf. Die 1,2 Milliarden Euro teure 1000-MW-Anlage erreicht einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent und reduziert die CO2-Emissionen um nahezu 3 Mio. t im Jahr verglichen mit Altanlagen. Sie wird jährlich rund 7,2 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen und damit rechnerisch den Strombedarf von etwa zwei Millionen Privathaushalten decken.
Die Braunkohlenlieferungen an Kraftwerke der allgemeinen Stromversorgung stiegen um 4 Prozent auf 167,4 Mio. t. Damit wurden rund 93 Prozent der gesamten deutschen Braunkohlenförderung zur Stromerzeugung eingesetzt. Für die Erzeugung von wettbewerbsfähigem Grundlaststrom ist Braunkohle unverzichtbar. Nahezu 28 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms basiert auf Braunkohle. Die Erhöhung der Stromerzeugung aus Braunkohle in den vergangenen Jahren erklärt sich im Wesentlichen durch die Inbetriebnahme von deutlich effizienteren Neubaukraftwerken in den neuen Bundesländern und im Rheinland sowie die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Braunkohle aufgrund von Kostensenkungsprogrammen.
Die Deutsche Braunkohlenindustrie bekennt sich weiterhin zu einer aktiven Klimavorsorgepolitik durch technische Effizienzsteigerung. Die Neubauten der Kraftwerke in den neuen Ländern haben dazu ihre Fortsetzung in dem jüngsten Kraftwerksneubau im Rheinland gefunden. Über die im Rheinischen Revier anstehenden weiteren Neubauten kann erst entschieden werden, wenn die wirtschaftlichen Auswirkungen der beabsichtigten Einführung eines CO2-Emissionshandelssystems bewertet werden können. Großinvestitionen mit langer Laufzeit brauchen langfristige Investitionssicherheit. Diese muss durch eine geeignete Ausgestaltung des vor der Tür stehenden Emissionshandelssystems erbracht werden.
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Bundesverband Braunkohle (DEBRIV)
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