Kräftiger Anstieg beim Chemie-Umsatz / Produktion bleibt noch zurück / Erträge unter Druck, aber Unternehmen sind optimistisch
(Ludwigshafen) - "Derzeit sehen die Unternehmen optimistisch in die Zukunft", so Bernd Vogler auf der heutigen Jahrespressekonferenz. Der Hauptgeschäftsführer stellte die wirtschaftliche Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie der Kunststoff- und Gummiwarenhersteller vor.
So ergab die Auswertung der amtlichen Statistik für die chemische Industrie ein Umsatzplus von 13,7 Prozent in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Auch die Aufträge konnten um rund 11 Prozent zulegen. Einzig die Produktion ging bis August um 3,4 Prozent zurück. Auffällig ist ein kräftiger Anstieg im August. "Wenn sich der Trend fortsetzte, kann sich die Produktion bis zum Jahresende noch ins Plus drehen", so Vogler. Dass trotz des Produktionsrückganges die Umsätze gestiegen sind, liegt auch an den Preisen für Chemikalien, die im Jahresverlauf kräftig angezogen haben. Die Ertragssituation hat sich allerdings nach Angaben der Mitgliedsunter-nehmen überwiegend nicht verbessert und liegen auf oder unter dem Niveau von 2016.
Die Pharma-Unternehmen verbuchen ein Umsatzplus von 9,6 Prozent, welches maßgeblich vom Auslandsgeschäft getragen wird. Die Umsätze im Inland gingen um rund 9 Prozent zurück. Die Gummiwarenhersteller und Kunststoffverarbeiter müssen trotz eines starken Auslandsgeschäftes (+ 9,4 Prozent) ein Umsatzminus von rund einem Prozent hinnehmen.
"Aufgrund der bisherigen Entwicklung gehen wir davon aus, dass wir dieses Jahr mit einem deutlichen Umsatzplus in der chemisch-pharmazeutischen Industrie abschließen. Nach zwei Minusjahren in der Chemie sind wir damit wieder einem guten Niveau. Für die Gummiwarenhersteller und Kunststoffverarbeiter rechnen wir mit einem Umsatzminus für das Gesamtjahr 2017", so Vogler.
Herausfordernd bleibt die Wettbewerbs- und Kostensituation. 74 Prozent der Mitgliedsunternehmen rechnen mit steigenden Arbeitskosten bei weiter starker globaler Konkurrenz, so eine Umfrage der Chemieverbände. Deshalb bleibt es weiter entscheidend, dass politische Rahmenbedingungen das industrielle Wirtschaften am Standort Deutschland nicht erschweren, sondern fördern.
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