Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

Kostenplanungen des Erdöl-Investors fair berücksichtigen / / Wirtschaft begrüßt Zustimmung des Landtages zur Erdölaufsuchung, warnt aber vor zu frühzeitiger Förderzinsfestlegung

(Schwerin) - "Es ist für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes gut und wichtig, dass der Landtag die laufenden Untersuchungen zum Ausmaß der Erdölvorkommen in Mecklenburg-Vorpommern positiv begleiten will", kommentiert heute Thomas Lambusch, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände die jüngste Landtagsdebatte um das Erdöl-Thema.
Sachdienlich sei die Feststellung aller Fraktionen, dass es sich bei dem beabsichtigten Förderverfahren eindeutig nicht um das in der Kritik stehende Fracking von unkonventionellen Schiefergasvorkommen handele. Geplant sei die konventionelle und traditionelle Ölförderung, wie sie bereits seit 1965 ununterbrochen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird. "Allerdings gibt es immer noch einige Interessengruppen, die solche Fakten ignorieren und mit falschen Behauptungen Ängste schüren wollen", so Lambusch weiter.
Erstaunt und überrascht habe ihn jedoch, welche Erwartungen an die Höhe eines möglichen Förderzinses geknüpft wurden. "Aus dem Energieausschuss hören wir jetzt schon Vorschläge, das Land solle einen Förderzins von 21 Prozent festlegen. Eine solch hohe Förderabgabe würde alle bisherigen betriebswirtschaftlichen Berechnungen des Investors völlig durcheinander bringen."

Dieser sei im guten Glauben an eine faire Behandlung bereits mit rund 100 Millionen Euro in Vorkasse getreten - ohne jegliche staatliche Subventionen. Seine Kalkulationen basieren auf dem Bundesbergrecht und den Vergleichswerten anderer Bundesländer. Faire Bedingungen seien eine grundsätzliche Voraussetzung für das Engagement im Land. Im Nachbarland Niedersachsen sei lange eine Abgabe von 15 Prozent erhoben und erst dann schrittweise auf 19 Prozent gesteigert worden. Voraussetzung war, dass Qualität und Menge des Rohstoffs mit den Jahren immer konkreter ermittelt werden konnten.
"Konkrete Aussagen über mögliche Ergiebigkeit und Qualität des Erdölvorkommens sind derzeit noch gar nicht möglich. Diese Faktoren müssen zunächst ermittelt werden - mit sehr hohen Anfangskosten und komplizierten Erkundungsverfahren", erklärt Thomas Lambusch.
Für noch kritischer hält Verbändepräsident Lambusch jedoch die in der Landtagsdebatte unwidersprochene Ankündigung der SPD, die angedachte Förderabgabe in Höhe von 21 Prozent solle künftig sogar noch weiter angehoben werden.
"Es muss jeden Investor hochgradig erschrecken, wenn bereits vor Kenntnis des tatsächlichen Wertes der Erdölvorkommen der kräftige Zugriff des Landes angekündigt wird. Das klingt fast wie die Androhung einer vorweggenommenen Enteignung. Wir können nur hoffen, dass die Investoren aufgrund solch unüberlegter Ankündigungen nicht die Bücher schließen und die weitere Ölerkundung einstellen", beschreibt Lambusch die Sorgen der Wirtschaft.
"Wir appellieren an die Fairness des Landes. Eine Förderabgabe soll erhoben werden. Aber die Höhe muss dem Eigentümer der Aufsuchungsrechte auch eine reelle Chance geben. Der Wert der unterirdischen Rohstoffe muss gemeinsam und sorgsam ermittelt werden. Erst danach sollte das Land, das kein Erkundungsrisiko trägt, eine kluge Entscheidung über die Höhe der Förderabgabe fällen", schlägt VUMV-Präsident Lambusch abschließend vor.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VUMV) Pressestelle Graf-Schack-Allee 10, 19053 Schwerin Telefon: (0385) 6356100, Fax: (0385) 6356151

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