Kostenloser ÖPNV in Deutschland? / Viel zu kurz gesprungen / VDE fordert mehr
(Frankfurt am Main) - VDE arbeitet mit Partnerverbänden an Plattform Smart Mobility, um Lösungen für zukünftige Mobilitätskonzepte zu entwickeln / Ansatz der Politik greift zu kurz, Fahrverbote und kostenloser / ÖPNV nützen Pendlern nichts / VDE fordert richtige Mobilität, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit
Um die Zahl privater PKW in den Städten zu verringern, will die Bundesregierung nun in fünf Städten den kostenlosen Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) testen. "Für uns ist das nicht weit genug gedacht", kommentiert Ansgar Hinz, CEO des Technologieverbandes VDE, die hehre Absicht der Politik, die Grenzwerte für Stickoxid einzuhalten und eine Klage der EU-Kommission abzuwehren. Prinzipiell sei die Idee jedoch gut, abgesehen von der Finanzierungsfrage. Dennoch empfiehlt der VDE, den Verkehr und die Mobilität generell neu zu überdenken und plädiert für eine "Smart Mobility", die Verkehrsträger systemisch vernetzt, Verkehrsmittel kombiniert und Verkehrslenkungssysteme für eine effiziente, bedarfsgerechte Mobilität addiert. "Fahrverbote und kostenloser ÖPNV sind zu kurz gedacht. Wir dürfen nicht vergessen, dass 60 Prozent aller Arbeitnehmer zur Arbeit pendeln. Hohe Mieten in den Ballungsräumen zwingen gerade Familien ins mitunter schlecht angebundene Umland. Pendler aus dem ländlichen Raum brauchen eine intelligente, bedarfsgerechte Anbindung an den städtischen Nahverkehr mit verschiedenen Transportangeboten", mahnt Hinz. Wenn ein Pendler zur Arbeit mit dem Auto 30 Minuten benötigt und mit dem ÖPNV 90, läuft für den VDE-Chef einiges falsch. Es bedarf der richtigen Mobilität, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. Kurzum: "Mobility as a Service".
Plattform Smart Mobility schafft Lösungen
Um nachhaltige Lösungen für Mobilitätskonzepte zu entwickeln, arbeitet der VDE mit Partnerverbänden an der Plattform Smart Mobility. Ihr Ziel ist es, innovative, ressourcen- und umweltschonende Mobilitätskonzepte für Städte aber auch für ländliche Regionen mit einer verbesserten Anbindung an Ballungszentren zu schaffen. "Zudem zwingen uns die beiden Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung dazu, neue Mobilitätskonzepte für den Verkehr zu entwickeln. Mit der Energiewende wird es auch eine Verkehrswende geben. Die Mobilität der Zukunft muss sich sowohl in Energie- als auch in Kommunikationsinfrastrukturen einbinden lassen", fasst Hinz zusammen.
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