Kostenexplosion: Politik muss Pflegebedürftige endlich entlasten
(Hannover) - Dramatische Entwicklung bei Pflegeheimkosten: Für Bewohner*innen von stationären Einrichtungen in Niedersachsen ist der Eigenanteil im Vergleich zu 2024 um zwölf Prozent gestiegen. Das zeigt eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert von der Landesregierung endlich schnelle Maßnahmen, damit dieser erschreckende Trend gestoppt wird.
Wer in einem Pflegeheim lebt, muss einen Eigenanteil bezahlen. In Niedersachsen beträgt er momentan durchschnittlich 2.639 Euro monatlich. Seit Langem steigen diese Kosten kontinuierlich, im vergangenen Jahr erneut um 286 Euro. „Wir spüren diese Entwicklung auch ganz deutlich in unserer Beratung. Es kommen immer mehr verzweifelte Mitglieder zu uns, die nicht mehr wissen, wie sie ihren Platz im Pflegeheim bezahlen sollen. Viele von ihnen sind deshalb auf Sozialhilfe angewiesen“, so Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen.
Für den größten Sozialverband in Niedersachsen ist das ein unhaltbarer Zustand. „Es kann nicht sein, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind, weil der Eigenanteil derartig steigt“, sagt Swinke und ergänzt: „Diese Entwicklung gibt es nicht erst seit gestern. Die Politik kennt das Problem und die Sorgen der Betroffenen. Trotzdem sorgt sie nicht für Entlastung.“
Konkret fordert der SoVD zwei Dinge, um die Kostenexplosion einzudämmen: Das Land muss wieder die Investitionskosten zahlen. Das würde die Pflegebedürftigen um rund 500 Euro im Monat entlasten. „Außerdem brauchen wir eine Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Kosten übernimmt. Das jetzige System ist überhaupt nicht mehr tragfähig“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480