Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Kosten steigen, Milchindustrie ist besorgt

(Hamburg) - Auf funktionierende Lieferketten ist die deutsche Molkereiwirtschaft besonders angewiesen. Die Lebensmittelindustrie ist hoch spezialisiert und effizient. Dafür müssen alle Prozesse genau aufeinander abgestimmt sein und Stabilität aufweisen. Derzeit sieht der Milchindustrie-Verband viele Probleme in den Lieferketten. "Es fing zunächst mit dem Brexit an, dann mangelte es an Containern aus China in der Pandemiezeit und nun fehlen viele Zusatz- und Hilfsstoffe in den Werken", sagt Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des MIV, anlässlich einer Pressekonferenz in Hamburg. Besonders betroffen ist die Branche von steigenden Energiekosten, die teilweise politikgemacht sind. "Deutschland hat den höchsten Strompreis in Europa und der Gesetzgeber sattelt weiter auf", teil der Verbandschef mit. Milch und Milcherzeugnisse müssen gekühlt, erhitzt und wieder gekühlt werden, um lecker und frisch beim Verbraucher auf dem Teller zu landen. Optimierungsmaßnahmen gab es viele und wurden auch alle genutzt, am Ende braucht man aber eben doch Energie, um Lebensmittel herzustellen, verpacken und haltbar zu machen.

Die Weitergabe dieser immensen Mehrkosten ist unabdingbar, auch wenn der Handel das teilweise noch zurückweist. Dem Verband ist auch klar, dass steigende Lebensmittelkosten einen Inflationstreiber darstellen. "Aber Nahrungsmittel in Deutschland bleiben im internationalen Vergleich günstig und damit bezahlbar", so Heuser. Auch in der Pandemiezeit blieb die deutsche Molkereiwirtschaft lieferfähig, worauf sie auch stolz ist. Die derzeitige Situation zur Verfügbarkeit von Vorprodukten macht dem Verband jedoch Sorgen.

Die Kostenlawine trifft natürlich auch die Landwirtschaft selber. Milcherzeuger kaufen Futtermittel und haben einen hohen Energiebedarf. Die Rufe und Forderungen nach höheren Milchpreisen erscheinen daher verständlich, müssen aber eben bis zum Verbraucher durchgereicht werden. Im Kalenderjahr 2021 schätzt der Verband den durchschnittlichen Rohmilchpreis für Deutschland bei 4,0 Prozent Fett auf knapp 36 Cent/kg ggü. 32,8 Cent in 2020, das sind knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Dr. Björn Börgermann, Pressesprecher Jägerstr. 51, 10117 Berlin Telefon: (030) 4030445-31, Fax: (0228) 371535

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