Koppelung von Gas- an Ölpreis überholtes Relikt aus alten Zeiten / Energie-Abnehmerverband VEA kritisiert erneute Preiswelle bei Gas und fordert unabhängige Preisbildung
(Hannover) - Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) drängt weiter auf eine Entkoppelung des Gaspreises vom Ölpreis. Hintergrund der erneuten Forderung sind die in den nächsten Wochen geplanten Preiserhöhungen von mehr als 180 Gasversorgern. Sie betragen nach aktuellen Berechnungen von Branchenexperten durchschnittlich 6,7 Prozent. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum der Gas- noch an den Ölpreis gekoppelt sein sollte. Die Preisbindung ist ein Relikt aus den 60-Jahren und völlig überholt, erläutert Manfred Panitz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VEA. Heute habe das Gasgeschäft mit dem Ölmarkt praktisch nichts mehr zu tun. Die Koppelung bringt nur kräftige Gewinne für die Energieversorger und ständig steigende Rechnungen für die Verbraucher, so Panitz. Wenn der Gasmarkt endlich im freien Wettbewerb funktionieren würde, läge der Gaspreis mit Sicherheit deutlich unter dem Ölpreis.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung bestätigt diese Einschätzung und nennt einen Gaspreis um 40 Prozent unter dem gegenwärtigen Niveau als realistischen Wert. Die überhöhten Preise nach Angaben des Bundeskartellamts bestehen Preisunterschiede von bis zu 60 Prozent zwischen einzelnen Anbietern belasten sowohl Industriekunden als auch private Haushalte. Insbesondere die Privatkunden trifft es doppelt hart: direkt durch die hohen Gaspreise, indirekt durch höhere Verbraucherpreise für Produkte und Dienstleistungen, erklärt Panitz.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA)
Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
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