Pressemitteilung | Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) - Hauptgeschäftsstelle

Kopfpauschale löst Problem der Nachhaltigkeit nicht

(Köln) – Zum am 15. Juli von den Professoren Bert Rürup und Eberhard Wille vorgestellten Kopfpauschalenmodell im Gesundheitswesen erklärt der PKV-Verband: Mit dem Vorschlag eines Einkommensausgleichs durch einen einkommensabhängigen Beitragszuschlag innerhalb der GKV ist den Professoren Rürup und Wille gelungen, ein durchgerechnetes Kopfpauschalensystem vorzulegen.

Es ist zudem ein echter Fortschritt, dass die Dualität von GKV und PKV anerkannt wird, indem es keine Ausweitung des pflichtversicherten Personenkreises innerhalb der GKV geben soll.

Trotzdem bleibt ein Kopfpauschalensystem insgesamt keine überzeugende Alternative zum bestehenden Gesundheitssystem. Das Hauptproblem des Gesundheitswesens, die fehlende Nachhaltigkeit der Finanzierung, wird nicht gelöst. Erste Analysen zeigen, dass die Kopfpauschale sich ungefähr in demselben Ausmaß verteuern wird wie der Beitragssatz im heutigen System, bei dem alle vorliegenden Prognosen einen Anstieg des Beitragssatzes auf deutlich über 20 Prozent bis zum Jahr 2030 erwarten. Zuverlässig werden auch die Transferansprüche der Beitragszahler steigen, so dass das Transfersystem immer weiter wachsen wird mit allen bürokratischen Folgen.

Ein echter Vorteil der Kopfpauschale ist die Abkoppelung der Gesundheitskosten von den Lohnkosten. Dies ist aber auch im bestehenden System durch eine Festschreibung und Auszahlung des Arbeitgeberzuschusses erreichbar. Dafür wirft die Kopfpauschale erhebliche verteilungspolitische Fragen auf. Zudem verschlechtert sie die Wettbewerbschancen für die PKV, so dass sich zum Schaden des Gesamtsystems weniger Menschen für eine zukunftssichere Versicherung in der PKV entscheiden.

"Eine genaue Analyse zeigt, dass das Kopfpauschalensystem kein Problem löst, das nicht auch im bestehenden Gesundheitssystem lösbar wäre. Dafür werden aber viele zusätzliche Probleme geschaffen", so Verbandsdirektor Dr. Volker Leienbach.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der privaten Krankenversicherung e.V. Bayenthalgürtel 26, 50968 Köln Telefon: 0221/376620, Telefax: 0221/3766210

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