Konzentration im Modefachhandel nimmt weiter zu / Große Mittelständler können sich behaupten
(Köln) - Vor allem kleinere Betriebe verschwinden in Deutschland vom Markt. Hauptgrund für diese Entwicklung, die gleichermaßen in Handel, Handwerk, Gastronomie und anderen Dienstleistungsbranchen auftritt, ist neben dem zunehmenden Wettbewerb durch neue Vertriebskonzepte primär die fehlende Nachfolge. Immer weniger Mittelständler haben oder finden Interessenten für die Übernahme des eigenen Unternehmens.
Diese Entwicklung führt schon seit Jahren zu einer zunehmenden Markt-Konzentration - auch im Bekleidungsfachhandel. Während der Marktanteil von Modegeschäften mit jährlichen Nettoumsätzen unter einer halben Million Euro laut der kürzlich veröffentlichten Umsatzsteuerstatistik für 2014 nur noch 7,5 Prozent erreicht, liegt der Anteil der Großunternehmen mit Umsätzen über 100 Mio. Euro mittlerweile bei 56,5 Prozent.
Einher ging diese Entwicklung mit einem zahlenmäßigen Abschmelzungsprozess bei den kleinen Unternehmen: Waren im Jahr 2010 noch 18.869 Unternehmen mit Nettoumsätzen bis 0,5 Mio. Euro am Markt vertreten, so ist ihre Zahl im Jahr 2014 um mehr als 3.600 auf nur noch 15.265 gefallen. Das entspricht einem prozentualen Rückgang in Höhe von 19 Prozent. Allein in 2014 schlossen 896 der kleineren Unternehmen ihre Türen oder stiegen in die nächste Umsatzgrößenklasse auf. Insgesamt verschwanden im vorletzten Jahr 999 selbstständige Bekleidungsgeschäfte vom Markt.
Dagegen stieg die Zahl der Großunternehmen (ab 100 Mio. Euro) von 2010 bis 2014 stark an, und zwar um 50 Prozent von 26 auf 39 Firmen. Und deren Nettoumsatz erhöhte sich im gleichen Zeitraum immerhin noch um 37,7 Prozent.
Gut behaupten konnten sich in diesem Wettbewerbsumfeld die großen Mittelständler in den Größenklassen zwischen 5 und 100 Millionen Euro Nettoumsatz. Von 2010 bis 2014 stieg deren Zahl um gut elf Prozent von 396 auf 441 Unternehmen. Und auch beim Umsatz konnten diese Modehäuser um mehr als zehn Prozent zulegen.
Hinweis: Weitere Daten zum deutschen Markt enthält der im Juli erschienene BTE-Statistik-Report 2016 "Textileinzelhandel". Auf 160 Seiten werden vor allem die Entwicklung des Textileinzelhandels, die Marktvolumina inkl. des nach Warengruppen aufgefächerten Imports und Exports, sowie das Verbraucherverhalten bei Bekleidung behandelt. Zur Abrundung sind außerdem Eckdaten über die deutsche Volkswirtschaft, über den Gesamteinzelhandel sowie über die Textil- und Bekleidungsindustrie und den textilen Großhandel aufgeführt. Der BTE-Statistik-Report 2016 ist als Print- und Download-Version erhältlich. Preise und Bestellungen beim ITE-Verlag, Fax 0221/92150910, E-Mail: itebestellungen@bte.de oder im BTE-Onlineshop unter www.shop.bte.de. Dort ist auch das Inhaltverzeichnis eingestellt.
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