Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

„Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ / DHV legt Modell zur künftigen Organisationsstruktur der Universität vor

(Bonn) - In der Diskussion, nach welchem Modell die Universitäten am besten organisiert werden können, hat der Deutsche Hochschulverband einen eigenen Vorschlag vorgelegt. In einem Positionspapier zur „Organisation und Leitung der Universität“ plädiert die Berufsvertretung der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses dafür, die Universität und ihre Verwaltung so zu gestalten, daß sie sich primär an der Aufgabe der Wissenschaft orientiert. „Die der Universität adäquate Organisation muß von unten nach oben („bottom up“) aufgebaut werden. Verantwortung und Leitung müssen dort liegen, wo die Leistung auch erbracht wird“, heißt es in dem Papier des Verbandes. Die universitäre Organisations-struktur müsse daher von der wichtigsten und kleinsten Grundeinheit der Professur aufgebaut werden.

Nach Auffassung des DHV haben Organisationsmodelle von Universitäten keinen Selbstzweck, sondern stehen im Dienst von Forschung und Lehre. Der Erfolg der universitären Organisation bemesse sich daher „ausschließlich nach der Qualität der wissenschaftlichen Leistung von Lehrenden und Lernenden“. Eine Sicherung und Steigerung der wissenschaftlichen Qualität sei am besten durch die Gewährung von Freiheit zu erreichen. „Die Universität der Zukunft braucht vor allem den Mut der Politik, hochqualifizierten und hochmotivierten Wissenschaftlern Vertrauen zu schenken.“ Kontrolle sei gut, Vertrauen aber besser.

Des weiteren spricht sich der DHV in dem Papier dafür aus, Überregulierungen abzubauen und den Leistungsträgern größere Entscheidungsspielräume zu eröffnen. „Nirgendwo in der Welt ist die Universität so verrechtlicht wie in Deutschland. Sie ist eingezwängt in ein immer enger werdendes Korsett von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen.“ Der Verband fordert daher einen gezielten Abbau der ministeriellen Verwaltungsapparate sowie der Verwaltung in Universitäten und Universitätsklinika. Die auf diese Weise eingesparten Stellen sollten in die dringend benötigten Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs umgewidmet werden.

Das Positionspapier kann im Volltext unter der Internetadresse http://www.hochschulverband.de abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Rheinallee 18, 53173 Bonn Telefon: 0228/9026666, Telefax: 0228/9026680

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