Konstruktives Vorgehen gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen in Kliniken
(Köln) - Zum angekündigten Beschäftigungsforum der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG) erklärt der 1. Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Ich begrüße, dass die DKG endlich, 1 1/2 Jahre nach dem Urteil des EuGH zu Klinikarbeitszeiten, auf die Linie des Marburger Bundes eingeschwenkt ist und sich vom Blockierer zum Aktivisten gewandelt hat. Diese Entwicklung zeigt, dass alle Beteiligten die Brisanz des Themas überlastete Klinikärzte erkannt haben und nun an einer konstruktiven Lösung mitarbeiten wollen. Gegen den drohenden Ärztemangel, die Arbeitsüberlastung und das zu eng gefasste Personalbudget der Krankenhäuser hilft letztlich nur ein gemeinsames Vorgehen.
Umgehend müssen nun auf der Grundlage des EuGH-Urteils Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit neue Dienstmodelle eingeführt werden, die eine sichere Patientenversorgung mit ausgeruhten Ärzten garantieren. Mit den von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt im Fallpauschalengesetz vorgesehen 100 Mio. kann dies nicht ansatzweise erreicht werden. Vielmehr benötigt man für humane Arbeitsbedingungen mehr als 1 Mrd. zur Einstellung neuer Ärzte. Mit der damit einhergehenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird der Arztberuf automatisch wieder attraktiver. Damit kann man dem Personalnotstand in Kliniken wirksam entgegnen.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband
Riehler Str. 6
50668 Köln
Telefon: 0221/9731680
Telefax: 0221/9731678
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