Pressemitteilung | Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI)

Konsequentes Vorgehen gegen Musikpiraterie auch im Jahr 2000

(Hamburg) - „Der entschiedene Kampf gegen Musikpiraterie ist auch im vergangenen Jahr konsequent und mit großem Erfolg fortgesetzt worden“, erklärt Wolf-D. Gramatke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Landesgruppe der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry). „Nachdem der illegale Markt in den letzten Jahren schon erheblich zurückgedrängt werden konnte, ist die Zahl der im vergangenen Jahr beschlagnahmten illegalen CDs in etwa konstant geblieben. Das ist auf die intensive Arbeit unserer Anti-Piraterie-Abteilung und die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Zoll und den Polizeibehörden zurückzuführen.“

Im Jahr 2000 wurden insgesamt 130.752 illegale Tonträger beschlagnahmt. Das ist im Vergleich zu 1999 (111.310) zwar eine leichte Steigerung, liegt jedoch weit unter den Zahlen der vorangegangenen Jahre (1998: 369.942, 1997: 576.944). Insgesamt liegt die traditionelle Musik-Piraterie in Deutschland auch weit unter den Zahlen in anderen europäischen Ländern. Wolf-D. Gramatke führt das auf die durchschlagende Wirkung der Piraterie-Bekämpfung zurück: „In Deutschland ist der gewerbliche Handel mit Piraterieprodukten wesentlich eingedämmt worden. Der professionelle Massenhandel ist aufgrund der konsequenten Verfolgung praktisch zum Erliegen gekommen.“

Im Online-Bereich konzentrieren sich die Anstrengungen der IFPI auf die Verfolgung illegaler Angebote in Deutschland. Im Jahr 2000 wurden insgesamt 832 deutsche Webseiten mit nicht-legalen Musikangeboten bei den Internet-Providern abgemahnt, die die Seiten daraufhin gesperrt haben. Das entspricht in etwa der Zahl der 1999 abgemahnten Seiten.

In Deutschland funktioniert die Verfolgung der Internetpiraterie so gut, dass die Zahl der illegalen Angebote relativ gering bleibt. In der internationalen Piraterieverfolgung arbeitet die Deutsche Landesgruppe der IFPI eng mit ihren Schwesterorganisationen in weltweit über 70 Ländern zusammen. Insgesamt 5365 illegale Angebote aus dem Ausland wurden im Jahr 2000 an die jeweils zuständige Landesgruppe der IFPI weitergeleitet und von dort aus verfolgt.

Die Internet-Piraterie ist weltweit ein großes Problem der Musikwirtschaft. Illegale Angebote von Musik zum downloaden finden sich auf tausenden von Websites, hinzu kommen illegale Filesharing-Angebote nach dem Vorbild von Napster. Wegen der internationalen Angebote im Internet ist das Vorgehen gegen die Anbieter aber wesentlich schwieriger als im Bereich der illegalen CDs.

Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, sind deshalb neue Lösungsansätze wie etwa das im Auftrag der Deutschen Landesgruppe der IFPI entwickelte „Rights Protection System“ RPS notwendig. Damit kann der Zugriff auf illegale Musikangebote im Ausland aus Deutschland heraus unterbunden werden.

„Die Anerkennung geistiger Leistungen ist die Voraussetzung für eine funk­tionierende Kommunikationsgesellschaft. Das Vorgehen gegen die Internet­piraterie muss alle Möglichkeiten nutzen“, betont Wolf-D. Gramatke. „Hierzu zählen die konsequente Verfolgung und das Ausschöpfen der Rechtsmittel ebenso wie technische Lösungen und wirtschaftliches Handeln der Unternehmen. Das werden wir auch in Zukunft weiter vorantreiben.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. Grelckstr. 36 22529 Hamburg Telefon: 040/5897470 Telefax: 040/58974747

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