Konsens und Dissens in der #Ethik - Wie weit reicht die katholisch-evangelische #Ökumene? / Ökumenisches #Symposium der Deutschen Bischofskonferenz und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
(Bonn) - Unter der Überschrift "Konsens und Dissens in der Ethik - Wie weit reicht die katholisch-evangelische Ökumene?" veranstalten die Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing und der Katholischen Akademie in Bayern vom 7. bis 8. März 2019 ein ökumenisches Symposium.
Gerade in der Ethik sind in den vergangenen Jahren zwischen den Kirchen immer wieder Unterschiede deutlich geworden. Diese zeigen sich zum Beispiel in der Frage der Stammzellenforschung und bei dem Thema der nichtinvasiven Pränataldiagnostik. Besteht in diesem Zusammenhang möglicherweise die Gefahr, dass unterschiedliche Positionierungen in ethischen Einzelfragen die Kirchen voneinander trennen und dadurch die Ökumene beeinträchtigen können? Wie können die Kirchen auch angesichts ihrer teils unterschiedlichen Bewertung von ethischen Einzelfragen gemeinsam ihrer Aufgabe gerecht werden, für die unverlierbare Würde des Menschen und den Schutz der Schwachen einzutreten?
Diesen Fragen geht die Fachtagung nach. Sie nimmt Bezug auf die Studie "Gott und die Würde des Menschen", die 2017 von der dritten Bilateralen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und der VELKD vorgelegt wurde. In ihr wird die These vertreten, dass ein weitreichender Konsens zwischen den Kirchen in der Anthropologie und in der ethischen Argumentation auch Unterschiede in der Bewertung ethischer Einzelfragen zulasse, die aber diese fundamentalen Gemeinsamkeiten nicht aufheben, sondern von ihnen getragen sind und daher keine trennende Wirkung zwischen den Kirchen haben müssen.
Im Verlauf der Tagung wird zunächst jeweils ein Mitglied der Bilateralen Arbeitsgruppe die Position der Studie zu den Themen "Wer ist der Mensch? Grundelemente des christlichen Menschenbildes" (Prof. Dr. Thomas Söding), "Prinzipien ethischer Urteilsbildung im Lichte konfessioneller Traditionen" (Prof. Dr. Miriam Rose) und "Das Modell des differenzierten Konsenses und begrenzten Dissenses in ethischen Einzelfragen" (Prof. Dr. Wolfgang Thönissen) darstellen und kritisch reflektieren. Ergänzende Beiträge von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Konfessionsfamilien (katholisch, evangelisch, orthodox, freikirchlich) werden die Perspektive erweitern. Am Beispiel der "Ehe für alle" und des Umgangs mit Geflüchteten wird ausgelotet, inwieweit das Prinzip des differenzierten Konsenses auf aktuelle ethische Fragstellungen anwendbar ist.
Die Tagung schließt mit einem Podium über die Perspektiven der Ökumene mit dem Catholica-Beauftragten der VELKD, Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, und dem Vorsitzenden der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige.
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