Konjunkturreport Ernährungsindustrie Januar 2009 / Ernährungsindustrie vergleichsweise robust aufgestellt
(Berlin) - Die Ernährungsindustrie erzielte im November 2008 einen Branchenumsatz von 12,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Minus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Ausschlaggebend für diese Entwicklung war - neben niedrigeren Erzeugerpreisen für Lebensmittel und rückläufigen Exporten - der Kalendereffekt: im November 2008 standen zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahresmonat zur Verfügung.
Nach dem Rekordmonat Oktober lagen die Exporte der Ernährungsindustrie im November 2008 nominal um 5,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Berücksichtigt man die zwei fehlenden Arbeitstage sowie die Ausfuhrpreisentwicklung, dann beträgt das reale Exportwachstum im November +1 Prozent. Damit schneidet die Ernährungsindustrie deutlich besser ab als andere Industriebranchen, die Exporteinbrüche von -10 Prozent zu verzeichnen hatten.
Für das Gesamtjahr 2008 rechnet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit einem Exportwachstum von 15 Prozent. Offene Märkte bieten Unternehmen zusätzliche Absatz- und Bezugsmöglichkeiten und entlasten den heimischen Markt. Mit Sorge blickt die Branche allerdings auf protektionistische Tendenzen im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.
Die im Vergleich zum Sommer 2008 niedrigeren Lebensmittel- und Energiepreise wirken wie ein drittes Konjunkturpaket und entlasten die privaten Haushalte deutlich. Allerdings zeigen die jüngsten Daten an den internationalen Rohstoffbörsen, dass diese Entwicklung nicht von Dauer ist.
Die Preissenkungsoffensive im Lebensmittelhandel Mitte/Ende Januar ist deshalb kritisch zu beurteilen. Insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Branchenkonzentration ist vor einer Preisspirale nach unten und der damit verbundenen nachhaltigen Beeinträchtigung der Unternehmen der Ernährungsindustrie zu warnen.
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