Konjunkturreport der Handelskammer zum Jahresbeginn 2004: Wirtschaftliche Erholung kommt langsam voran Geschäftserwartungen weiter verbessert
(Bremen) - Die konjunkturelle Erholung der bremischen Wirtschaft kommt weiter voran. Immer mehr Unternehmen sprechen von spürbar verbesserten Geschäftserwartungen", sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger bei der Vorstellung des Konjunkturreports zum Jahresanfang 2004. Wie die aktuelle Umfrage der Handelskammer unter 202 Unternehmen aus Gewerbe, Handel und Dienstleistung zeigt, wird die konjunkturelle Zuversicht vor allem von den Dienstleistern und der Industrie getragen; Einzelhandel und Bauwirtschaft sind aber weiterhin in einer schwierigen konjunkturellen Lage.
In dieser Phase ist es von größter Bedeutung, dass die Wirtschaft auf verbesserte und verlässliche Rahmenbedingungen setzen kann. Dies gilt für die Politik auf Bundesebene, die bisher immer noch keine durchgreifenden Entlastungen für den Mittelstand realisiert hat, ebenso aber für Bremen, das trotz der angespannten Konjunktur bisher ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum aufweisen konnte. Gerade jetzt, wo die wirtschaftliche Erholung weiter vorankommt, ist es wichtig, den erfolgreich verlaufenden bremischen Sanierungskurs fortzuführen. Die Investitionslücke aus früheren Jahren ist längst noch nicht geschlossen, betonte Dr. Fonger.
Noch steht die konjunkturelle Erholung in Bremen aber am Anfang Hoffnung geht vor allem vom Dienstleistungsbereich sowie in der Industrie von den Vorleistungsgüterherstellern aus. Angespannt bleibt nach Einschätzung der befragten Firmen hingegen vorerst die Lage im Groß- und Außenhandel. Ein eher unbefriedigendes Bild zeigt sich auch noch im Handel. Neben einem schlechten Weihnachtsgeschäft brachten Preiszugeständnisse die Erträge vieler Einzelhändler unter Druck. Konjunkturelles Schlusslicht ist wie bisher die Bauwirtschaft.
Nach wie vor verhalten ist auch die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen, da die vorhandenen Produktionskapazitäten vielfach noch immer nicht voll ausgelastet sind. Am Arbeitsmarkt flacht der Abschwung langsam ab, auch wenn das Einstellungsverhalten zahlreicher Betriebe unverändert von Zurückhaltung geprägt ist.
In der bremischen Industrie wird die aktuelle Geschäftslage von den Verbrauchsgüterherstellern als befriedigend bezeichnet. Die Hersteller von Investitionsgütern melden dagegen weiterhin fehlende Umsatzimpulse. Die Geschäftserwartungen insbesondere im Export für den weiteren Jahresverlauf zeigen aber deutlich nach oben. Im Baugewerbe hält die unbefriedigende Situation dagegen an. Jeder zweite Betrieb meldet eine weiter verschlechterte Lage.
Im Groß- und Außenhandel wirkte sich die schwache Nachfrage vor allem auf den Binnengroß- und den Importhandel aus. Im Exporthandel ließen die Erträge angesichts ungünstiger Wechselkurseffekte nach. Überraschend gute Aussichten im Binnengroßhandel führen allerdings zu einer insgesamt deutlichen Verbesserung der Geschäftserwartungen.
Nach einem kurzen Stimmungsaufschwung zum Jahresende 2003 hat sich die Situation im Einzelhandel wieder spürbar verschlechtert. So sieht der Warenhausbereich angesichts rückläufiger Preise weitere Belastungen auf sich zukommen. Der Facheinzelhandel geht nur von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau aus. Als weiterhin schlecht bezeichnet das Gastgewerbe seine Lage. Lediglich die Hoteliers vermelden befriedigende Ergebnisse.
Das Kreditgewerbe beurteilt seine aktuelle Situation als befriedigend. So verlaufen das Geschäft mit sonstigen Bankdienstleistungen und das Privatkreditgeschäft stabil, im Firmenkreditgeschäft sind lediglich leichte Rückgänge eingetreten. Von einer anhaltend freundlichen Geschäftsentwicklung spricht die Versicherungswirtschaft. Deutlich verbessert hat sich zum Jahresbeginn die Geschäftslage der Verkehrswirtschaft. Seehafenbetriebe und Speditionen weisen gute, die Seeschifffahrt und der Güterverkehr überwiegend befriedigende Ergebnisse auf. Erholt zeigt sich wieder die Lage der Dienstleister. So geht die Mehrzahl der unternehmensbezogenen Dienstleister von anziehenden Geschäften aus. Zuversichtlich blicken auch die verbraucherorientierten Dienstleister in die Zukunft.
Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen
Dr. Stefan Offenhäuser, Public Relations
Am Markt 13, 28195 Bremen
Telefon: 0421/3637245, Telefax: 0421/3637226
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Hermann-Leverenz-Stiftung vergibt 45 Preise für Abschlussprüfungen mit Bestnoten
- Energiepreise bedrohen Wettbewerbsfähigkeit / Norddeutsche Wirtschaft fordert Entlastungen und bessere Planbarkeit
- Handelskammer-Konjunkturreport zum Sommer: Stimmung in der bremischen Wirtschaft trübt sich weiter ein / Dämpfer für das Exportgeschäft