Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Konjunkturerwartungen bisher unerfüllt

(Berlin) - Im westdeutschen Wohnungsbau haben sich die Einschätzungen zur Geschäftslage gegenüber dem Vormonat leicht verbessert, auch bei im sonstigen Tiefbau tätigen Firmen sind leichte Aufhellungen zu verzeichnen. Im öffentlichen Hochbau und im Straßenbau überwiegen, wie nunmehr auch im Wirtschaftsbau, die negativen Bewertungen. In Ostdeutschland wird in allen Bausparten die aktuelle Geschäftslage von den meisten Unternehmen als unbefriedigend eingestuft. Zu diesem Ergebnis kommt die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben.

Die Baunachfrage bleibt vergleichsweise schwach. Die westdeutschen Unternehmen geben für den öffentlichen Hochbau rückläufige Auftragseingänge an. Im ostdeutschen Baugewerbe berichten lediglich die im sonstigen Tiefbau tätigen Unternehmen von einer gleichbleibenden oder sogar gestiegenen Baunachfrage. Der Straßenbau verzeichnet bei erheblichen regionalen Unterschieden eine eher unveränderte als rückläufige Ordertätigkeit.

Die Bautätigkeit verringerte sich in Westdeutschland in nur wenigen Betrieben. Hierbei zeichnen sich vor allem im öffentlichen Hochbau Produktionsrückgänge ab. In Ostdeutschland tendiert die Hochbautätigkeit schwächer. Einbußen gegenüber dem Vormonatsniveau werden für den Wohnungs-, Wirtschafts- und öffentlichen Hochbau gemeldet.

Die Bautätigkeit wurde im Berichtsmonat vor allem durch finanzielle Schwierigkeiten, insbesondere durch die anhaltenden Verzögerungen bei den Zahlungseingängen bzw. Kürzungen der Vergütung, beeinträchtigt. Fehlende Arbeitskräfte behinderten nur noch in einigen westdeutschen Betrieben die Produktionsdurchführung. Die Beschäftigtenzahl wurde in den meisten Betrieben konstant gehalten. Entlassungen aufgrund rückläufiger Auftragslage bleiben vorerst die Ausnahme.

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände hat sich nur in geringem Maße verändert. Im Hochbau weisen die westdeutschen Bauunternehmen weiterhin einen Wert von 2 Monaten auf. Im Straßenbau stieg die Reichweite von 2,0 auf 2,1 Monate und im sonstigen Tiefbau von 1,8 auf 1,9 Monate. In Ostdeutschland veränderte sich die Reichweite des Auftragsbestandes von 1,3 auf 1,4 Monate, im Straßenbau ging der Wert von 1,4 auf 1,3 Monate zurück und im sonstigen Tiefbau ermöglicht der Auftragsbestand weiterhin die Produktion für 1,2 Monate. Demzufolge werden die Auftragsbestände weitgehend und vor allem in Ostdeutschland als zu klein bewertet.

Die Geräteauslastung erreichte in etwa das Vormonatsniveau. Im Westen konnten die Gerätekapazitäten zu 65 % und im Osten zu knapp 60 % genutzt werden. Die Investitionen dienten der Ersatzbeschaffung und Rationalisierungszielen.

Bei den Baupreisen zeichnet sich immer noch keine Erholung ab. Überwiegend berichteten die Bauunternehmen über ein gegenüber dem Vormonat unverändertes Preisniveau. Dennoch verzeichneten in allen Bausparten sowohl west- wie auch ostdeutsche Betriebe vereinzelt ein Nachgeben der Preise.

Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes erwarten für das nächste Vierteljahr überwiegend keine einschneidenden Veränderungen hinsichtlich ihrer Geschäftslage, der Baunachfrage und der Preise. Am ehesten wird im Westen wie im Osten eine Verschlechterung de Auftragssituation für möglich gehalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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