Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Konjunkturbericht März 2002 - Keine Eile für Wende bei den Leitzinsen

(Berlin) - Die konjunkturellen Perspektiven im Euro-Raum haben sich in den letzten Wochen weiter aufgehellt. Inzwischen deuten so gut wie alle Frühindikatoren auf eine Besserung der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten hin. Zusammen mit der einsetzenden Konjunkturerholung in den USA gilt der Beginn einer wirtschaftlichen Wiederbelebung in der Euro-Zone im zweiten Quartal dieses Jahres beinahe schon als >>fest gebucht<<.

Während die kurzfristigen Konjunkturperspektiven für die Währungsunion inzwischen recht viel versprechend sind, haben sich die mittel- bis längerfristigen Wachstumsaussichten kaum verbessert. Mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung haben sie sich besonders in den großen Euro-Staaten sogar verschlechtert. Hinzu kommen anhaltende strukturelle Probleme auf den Arbeitsmärkten sowie in den sozialen Sicherungssystemen. Bei der Einschätzung der künftigen Wachstumsstärke des Euro-Raums ist daher eine gewisse Zurückhaltung angebracht.

Angesichts der sich aufhellenden Konjunkturperspektiven haben die Akteure am europäischen Geldmarkt inzwischen eine deutliche Straffung der Geldpolitik bis zum Jahresende eingepreist. Für eine Erhöhung der Leitzinsen in der Währungsunion besteht jedoch kein Grund zur Eile. Erstens muss sich die Verlässlichkeit der positiven Konjunkturerwartungen in den kommenden Monaten erst noch unter Beweis stellen. Zweitens ist der Preistrend in der Euro-Zone bis auf weiteres nach unten gerichtet. Und drittens ist die europäische Geldpolitik - im Unterschied zur US-amerikanischen - nur leicht expansiv. Eine Erhöhung der Leitzinsen in den USA noch in diesem Sommer muss daher nicht zwangsläufig einen ähnlichen Schritt im Euro-Raum nach sich ziehen.

Auch aus dem Blickwinkel der deutschen Wirtschaft hellt sich die Zukunft allmählich auf. Die konjunkturellen Impulse kommen allerdings ausschließlich aus dem Ausland. Von den binnenwirtschaftlichen Kräften ist zurzeit kein Auftrieb zu erwarten. Zwar gilt eine Belebung der Exporte, die nach einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf die Binnenwirtschaft überspringt, allgemein als das >>typische<< konjunkturelle Erholungsmuster in der Bundesrepublik. In den letzten zehn Jahren war dieses Muster jedoch überhaupt nicht mehr typisch. Vielmehr wurde die <

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