Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (ZVDH)

Konjunkturbericht des deutschen Dachdeckerhandwerks / Trotz Corona ein Umsatzplus von 7 Prozent / Positive Geschäftsaussichten für privaten Bausektor / Personalengpässe bremsen Wachstum

(Köln) - Trotz der eingetrübten Wirtschaftslage präsentiert sich das Dachdeckerhandwerk in einer robusten Verfassung: Mit einem Jahresumsatz von 11,4 Milliarden Euro konnten die Dachdeckerbetriebe 2020 ein Umsatzplus von 7 Prozent erreichen, das sind 746 Millionen Euro mehr als 2019. Auch 2021 wird mit einer zumindest zufriedenstellenden Ertragslage im Dachdeckerhandwerk gerechnet. Der private Wohnungsbau und in Teilen auch der Wirtschaftsbau (Lagergebäude) werden sich weiter positiv entwickeln. Ob sich die überraschend positive Entwicklung bei Bauvorhaben der Öffentlichen Hand (+ 8 Prozent) fortsetzen wird, ist abzuwarten. Wahrscheinlicher ist ein Rückgang der Bauinvestitionen in diesem Bereich. Gründe dafür sind rückläufige Einnahmen bei der Gewerbe- und Körperschaftsteuer sowie steigende Sozialausgaben, aber auch Personal-Engpässe.

Gründe für das Umsatzplus 2020 - aufgeteilt nach Bausektoren

Haupttreiber der positiven Entwicklung ist der private Wohnungsbau. Die Fertigstellung der klassischen Ein-und Zweifamilienhäuser zog 2020 kräftig an. Die Gründe hierfür sind gestiegene Sparquoten während der Corona-Pandemie, niedrige Bauzinsen, stabile Einkommen sowie das Baukindergeld. Bei den Bestandsmaßnahmen im Wohnungsbau wirken sich bereits staatliche Fördermaßnahmen sowie verbesserte KfW-Mittel aus und sorgen für eine rege Bautätigkeit im Bestand; hier vor allem in den Bereichen Dämmung, Sanierung und Reparatur. Eine aktuelle ZVDH-Umfrage bestätigt diesen Trend: Rund 65 Prozent der Betriebe spüren eine verstärkte Nachfrage bei Maßnahmen zur energetischen Sanierung. Ganz oben auf der Wunschliste stehen dabei komplette Dachsanierungen, gefolgt von Dachdämmung, Austausch von Fenstern und Installation von Photovoltaik-Anlagen. Zunehmend wird auch die Beratung zu Fördermöglichkeiten für Sanierungsmaßnahmen nachgefragt.

Eher zurückhaltend war die Investitionsbereitschaft beim Wirtschaftsbau. Allerdings entfallen hierauf nur circa 30 Prozent der Erlöse der Dachdecker-Betriebe. Die Nachfrage nach Flachdachbauten ließ merklich nach und lag unterhalb des Vorjahresniveaus. Besonders betroffen waren die Fabrik-und Werkstattgebäude sowie Büro-und Verwaltungsgebäude. Bei den Handelsgebäuden lag einzig die Kategorie Lagergebäude durchgehend im Plus. Beim Öffentlichen Bau, mit etwa 13 Prozent die Sparte mit dem niedrigsten Umsatzanteil, verlief die Umsatzentwicklung im Jahr 2020 wie erwartet dynamisch: Nach einem Umsatzplus von 11 Prozent im Jahr 2019 dürfte die Sparte weitere 8 Prozent zugelegt haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (ZVDH) Claudia Büttner, Bereichsleiterin, Presse Fritz-Reuter-Str. 1, 50968 Köln Telefon: (0221) 3980380, Fax: (0221) 39803899

NEWS TEILEN: