Konjunktur: Frühlingsgefühle statt Herbstdepression
(Köln) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich merklich aufgehellt. Dies ist das Ergebnis der Befragung von 1.388 Unternehmen in West- und Ostdeutschland durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Oktober 2003. Danach produziert in den alten und neuen Bundesländern rund jede dritte Firma mehr als noch im Herbst 2002; bergab ging es nur bei einem guten Viertel. Auch beim Blick in die nähere Zukunft sind quer durch die Republik Frühlingsgefühle zu spüren. Vier von zehn Unternehmen in Deutschland rechnen für 2004 mit steigendem Output. Nur knapp ein Fünftel befürchtet schlechtere Geschäfte.
Vor allem im Westen herrscht mehr Optimismus. Immerhin sind dort in puncto Produktionsentwicklung 42 Prozent aller Betriebe guter Dinge; nur 18 Prozent malen die nahe Zukunft in düsteren Farben. Mit Ausnahme der Bauwirtschaft zieht sich diese hoffnungsvollere Stimmung durch alle Branchen. Ein Ende der Arbeitsmarkt-Tristesse ist indes nicht in Sicht. Quer durch alle Branchen planen mehr Firmen, in naher Zukunft Stellen zu streichen, als Personal einzustellen. Besonders trüb sind die Beschäftigungsaussichten am Bau. Voraussichtlich werden in über 50 Prozent der ostdeutschen und in fast 40 Prozent der westdeutschen Baufirmen Jobs wegfallen.
Die größte Gefahr für die konjunkturelle Erholung sehen 72 Prozent der westdeutschen und 65 Prozent der ostdeutschen Firmen in zu hohen Lohnabschlüssen. Bundesweit meinen zudem drei von fünf befragten Betrieben, die Politik könne den Optimisten einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie die anstehenden Arbeitsmarkt- und Sozialreformen verwässert. Der momentane Höhenflug des Euro bereitet dagegen nicht mal einem Drittel der Unternehmen Kopfschmerzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
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