Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Konjunktur: Export sichtlich geschwächt

(Köln) - Die deutschen Warenausfuhren waren in diesem Frühjahr schwach auf der Brust. In einigen Branchen wie der Informationstechnologie brachen die Lieferungen an das Ausland sogar um bis zu 9 Prozent ein. Erstarken dürfte der Export erst wieder 2004.

Lange konnte sich die deutsche Konjunktur auf den Außenhandel stützen. Doch inzwischen ist dem Export die Puste ausgegangen. Zwar reichte es im ersten Halbjahr 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch für ein nominales Plus von 2 Prozent. Doch im Juni unterschritten die Warenlieferungen an das Ausland mit rund 54 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 4,2 Prozent.

Geschwächt hat das bisherige Kraftpaket Export an erster Stelle die schlappe Weltkonjunktur. Zudem schmälert die Aufwertung des Euro die Exportchancen der deutschen Firmen außerhalb Europas. Und schließlich haben auch die Metaller-Streiks in Ostdeutschland für Störungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr gesorgt.

All dies trifft die einzelnen Branchen unterschiedlich. Während die Maschinenausfuhren im April und Mai 2003 gegenüber dem Durchschnitt des ersten Quartals saisonbereinigt „nur“ um 2 Prozent zurückgingen, mussten die Exporteure von Gütern der Informationstechnologie Einbußen von 8,6 Prozent verbuchen. Auch die Auslandsverkäufe von chemischen Erzeugnissen (minus 2,6 Prozent) und Kraftfahrzeugen (minus 3 Prozent) gaben überdurchschnittlich nach – letztere liegen allerdings auf einem noch immer hohen Niveau.

Welche Perspektiven sich den deutschen Unternehmen auf den internationalen Märkten bieten, hängt vor allem von der Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der Euro-Wechselkurse ab. Insgesamt sind die Konjunkturforscher zuversichtlich, dass die Exporte nach einem bescheidenen 2003er-Wachstum von real gut 2 Prozent 2004 wieder um 4 bis 5 Prozent zulegen dürften.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln Telefon: 0221/49811, Telefax: 0221/4981592

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