Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Konjunktur: Erwartungen hellen leicht auf

(Berlin) - Die aktuelle Geschäftslage der 50.000 mittelständischen Bauunternehmen ist weiterhin unbefriedigend. Diese Einschätzung gilt für alle Bereiche des öffentlichen Baus in Ost- wie Westdeutschland. Während für den Wohnungsbau sowohl Unternehmen der alten wie der neuen Länder vereinzelt über eine befriedigende, d. h. saisonübliche Geschäftslage berichten, sind derartige Meldungen für den gewerblichen Bau nur in Westdeutschland vorhanden. Das ergibt die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat Januar 2002.

Die Nachfrage nach Bauleistungen fiel oftmals schwächer als im Vormonat aus. Lediglich im Westen übertraf die Baunachfrage im gewerblichen Bau leicht das Vormonatsvolumen bzw. erreichte dessen Größe. Im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau tendierte die Ordertätigkeit meist schwächer. Dies trifft auf das west- und ostdeutsche Baugewerbe gleichermaßen zu. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau haben die Meldungen über eine rückläufige Baunachfrage ein leichtes Übergewicht.

Während im westdeutschen Bauhauptgewerbe die Bautätigkeit für den gewerblichen und den Wohnungsbau überwiegend das Vormonatsniveau erreichte, war die Bautätigkeit der ostdeutschen Betriebe in allen Sparten schwächer. Die Beschäftigung wurde in den ostdeutschen Betrieben generell und in den westdeutschen Betrieben in einem größeren Umfang als noch im Dezember abgebaut.

Die Einschätzungen zum Auftragsbestand decken sich in etwa mit denen des Vormonats. Die meisten Betriebe bezeichneten ihren Auftragsbestand als zu klein. Vereinzelte Meldungen über eine ausreichende Auftragsreserve betreffen den Wohnungsbau (West und Ost), den Wirtschaftsbau (West) sowie den sonstigen Tiefbau (West und Ost). Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände stabilisierte sich auf niedrigem Niveau. Für den Hochbau ergibt sich eine durchschnittliche Reichweite im Westen von 1,8 und im Osten von 1,5 Monaten. Im Straßenbau fällt die Reichweite mit 1,6 Monaten im Westen und 0,8 Monaten im Osten am niedrigsten aus. Für den übrigen Tiefbau liegen die Reichweiten der Auftragsbestände im Januar bei 1,8 Monaten in Westdeutschland und 1,0 Monaten in Ostdeutschland.

Hinsichtlich der Baupreise berichteten die meisten Betriebe über ein gleichbleibendes Preisniveau. Diese Einschätzungen werden vor allem von den ostdeutschen Betrieben getroffen. Im Westen nahmen die Meldungen über nachgebende Preise in allen Sparten wieder leicht zu.

Behinderungen der Bautätigkeit wurden im Januar vor allem durch ungünstige Witterungsverhältnisse und die anhaltenden Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber verursacht. Die Geräteauslastung ging nochmals zurück und betrug in den Betrieben des westdeutschen Bauhauptgewerbes für den Hochbaubereich nur noch 52 % und für den Tiefbaubereich 43 %. Die ostdeutschen Betriebe erreichten im Durchschnitt eine Geräteauslastung von nur noch 40 % im Hochbau und 38 % im Tiefbau. Die Investitionstätigkeit war dementsprechend ausgeprägt schwach.

Die Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten drei Monaten knickten nicht weiter ein. So nahm im Westen die Zahl der pessimistischen Einschätzungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung leicht ab. Bei den Aufträgen erscheint wieder einer größeren Zahl von Betrieben eine Stabilisierung oder sogar eine Verbesserung möglich. Am kritischsten bewerten die westdeutschen Unternehmen die weitere Preisentwicklung. Allerdings überwiegt noch die Zahl derer, die ein unverändertes Preisniveau erwarten. Auch im ostdeutschen Baugewerbe hat sich die Zahl der Betriebe, die ein gleichbleibendes Baupreisniveau bzw. eine Stabilisierung oder gar eine günstige Auftragsentwicklung erwarten, leicht erhöht. Diese Erwartungen schlagen jedoch noch nicht auf die Einschätzungen zur weiteren Geschäftsentwicklung durch. Hier rechnet noch eine Vielzahl der Unternehmen mit einem schwächeren Verlauf.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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