Konjunktur der hessischen M+E-Industrie im 1. Halbjahr 2016 / Umsatz und Aufträge im 2. Quartal gestiegen / Beschäftigungsaufbau fortgesetzt
(Frankfurt am Main) - Hessens Metall- und Elektro-Industrie hat nach einem durchwachsenen Jahresauftakt im zweiten Quartal deutlich an Tempo zugelegt. Dank des starken Zuwachses bei den Auslandsumsätzen im Mai und Juni konnten die hessischen M-E-Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 28,1 Mrd. Euro das Niveau aus dem Vorjahr sogar um 0,1 Prozent anheben. Das belegen die exklusiv für den Arbeitgeberverband HESSENMETALL ausgewerteten Zahlen des Statistischen Landesamts Hessen. Die in den Monaten März bis Mai zurückgehenden Auftragseingänge konnten durch den hohen Zuwachs im Juni kompensiert werden. Zusammen mit den positiven Impulsen aus Januar und Februar stieg die Auftragslage im ersten Halbjahr damit um 1 Prozent. Der Beschäftigungsaufbau zeigt sich verhalten, aber durchgehend stabil. In der ersten Hälfte des Jahres 2016 waren 212.060 Personen in der Metall- und Elektro-Industrie beschäftigt - 0,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015.
"Stimmte uns die konjunkturelle Entwicklung der Metall- und Elektro-Industrie zu Anfang des Jahres aufgrund des eingebrochenen China- und Russlandgeschäfts noch besorgt, zeigte das zweite Quartal vor allem im Bereich der Auslandsumsätze deutliche Wachstumsimpulse. Sollte sich die angestiegene Auslandskonjunktur im 2. Halbjahr fortsetzen, gibt das unseren hessischen Metall- und Elektrounternehmen die Möglichkeit, Gas zu geben und den Vorjahresumsatz von 56,7 Mrd. Euro zu toppen. Erleben wir Brexit-bedingt das Muster einer quartalsweisen Achterbahnfahrt wird es hingegen schwierig", kommentierte HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender die wirtschaftliche Lage der hessischen M+E-Industrie.
Umsatz-Comeback im zweiten Quartal
Nach einem Umsatzeinbruch im ersten Quartal gewann das Geschäft im zweiten Quartal deutlich an Dynamik. Angekurbelt vor allem von den Auslandsumsätzen im Mai und Juni kletterte der Gesamtumsatz im zweiten Quartal um 2,4 Prozent auf monatsdurchschnittlich 4,8 Mrd. Euro. Dabei kompensierte das starke Auslandsgeschäft mit einer Steigerung von 5 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro die Umsatzverluste des Inlands von 0,3 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. Die positive Entwicklung der letzten 3 Monate konnte somit das Umsatzniveau des ersten Halbjahrs auf insgesamt 28,1 Mrd. Euro anheben - mit einem Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015.
Vom Umsatzplus profitierten unter den großen M+E-Branchen zuletzt im Juni vor allem die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit einem Plus von 9,9 Prozent, die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 5,5 Prozent und die Automobilhersteller mit 3,3 Prozent. Nur wenig konnte der umsatzstarke Maschinenbau abgreifen - er setzte im Juni nur 0,2 Prozent mehr um als im Vorjahresmonat. Umsatzeinbußen von 5,3 Prozent mussten hingegen die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verkraften.
Wechselhafte Auftragslage
Während die Inlandsaufträge im ersten Halbjahr ständigen Schwankungen unterlagen, zeigte die Auslandsnachfrage starke positive Impulse im Januar, Februar und Juni, aber auch starke Einbrüche von März bis Mai. Daher wuchs das durchschnittliche Auftragsvolumen in der ersten Hälfte des Jahres 2016 lediglich um 1 Prozent. Im Durchschnitt stiegen die Auslandsorders um 2,8 Prozent, die Inlandsbestellungen fielen um 0,8 Prozent.
Der Juni war geprägt durch eine starke Auftragslage. Nur die Metallerzeugung und -bearbeitung erhielt 5,7 Prozent weniger Bestellungen als im Vorjahr. Alle anderen M+E-Branchen zeigten eine positive Entwicklung - angeführt von den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit einem Anstieg um 21,7 Prozent, gefolgt von den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen mit 5,9 Prozent und den Automobilherstellern mit 5,4 Prozent.
Anhaltender Beschäftigungsaufbau
Der Beschäftigungszuwachs zeigt sich im ersten Halbjahr 2016 zwar nur verhalten, aber stabil über alle 6 Monate hinweg. Die Beschäftigtenzahl wuchs im gesamten Halbjahresverlauf um 0,3 Prozent. Demnach arbeiteten in der ersten Jahreshälfte durchschnittlich 212.060 Beschäftigte in den hessischen Metall- und Elektro-Unternehmen, 596 mehr als noch vor einem Jahr. Zuletzt nahm der Beschäftigungsaufbau mit 0,4 Prozent im Juni noch etwas an Fahrt auf.
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