Kongress "Integrationspolitik auf dem Prüfstand" / Bayern Vorreiter bei Integration - Herausforderungen bleiben
(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat auf ihrem Kongress "Integrationspolitik auf dem Prüfstand" den bisherigen Stand und die künftigen Herausforderungen in diesem Bereich erörtert.
"Nirgendwo sonst in Deutschland ist die Arbeitslosenquote der Personen aus den häufigsten Asylherkunftsländern so gering. Mit 20,8 Prozent lag die Quote im Jahr 2023 weit unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 30 Prozent. Auch wenn Bayern im Vergleich besser dasteht, zeigen diese Quoten, dass Integration kein Selbstläufer ist. Sie bleibt eine dauerhafte und wichtige Aufgabe für Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und die Geflüchteten selbst. Und sie kann nur gelingen, wenn die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden," sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die integrationspolitischen Erfolge Bayerns beruhen laut vbw auf gezielten Aktivitäten und umfassenden Investitionen. "Dazu gehören beispielsweise die Übergangs- und Berufsintegrationsklassen, die Ausweitung von landespezifischen Sprachförderungen und der bayernweite Einsatz von Integrationslotsen", führt Brossardt aus.
Trotz der nachweislichen Erfolge bei der Integration verweist die vbw auf die Herausforderungen, die weiterhin bestehen. "Ein beträchtlicher Teil der Geflüchteten in Deutschland hat große Probleme eine Beschäftigung aufzunehmen: Im Juni 2024 waren bei der Bundesagentur für Arbeit rund 810.000 geflüchtete Menschen als arbeitssuchend registriert. So sind zum Beispiel nur 27 Prozent der zu uns geflüchteten Ukrainer*innen erwerbstätig, obwohl mehr als 70 Prozent einen ukrainischen Hochschulabschluss besitzen. Die vielen Talente dürfen nicht verloren gehen, wir müssen die vorhandenen Potenziale heben. Wir begrüßen daher den von Bundesarbeitsminister Heil gestarteten 'Job-Turbo' ausdrücklich, halten es aber für notwendig, die Initiative mit konkreten Instrumenten und angemessenen finanziellen Mitteln auszustatten, um die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration zu steigern. Außerdem müssen Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse beschleunigt und der Zugang zu allen Förderleistungen der Berufsausbildung ermöglicht werden, sobald ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen wurde", fordert Brossardt abschließend.
Die vbw leistet hierzu selbst einen Beitrag, um ukrainische Geflüchtete schnell und nachhaltig in den bayerischen Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie hat im Juni 2023 gemeinsam mit den Jobcentern und Arbeitsagenturen in München und Nürnberg das Projekt "talentnavigator.ukraine" ins Leben gerufen. Die Umsetzung erfolgt durch das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw).
Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Pressestelle
Max-Joseph-Str. 5, 80333 München
Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111