Kongress Deutscher Lokalzeitungen 2010: Lokalzeitungen zunehmend unter Druck
(Berlin) - Discounter, Rundfunk und Politik machen den deutschen Lokalzeitungen vermehrt zu schaffen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen e.V. Martin Wieske im Vorfeld des Jahreskongresses.
Das Aussetzen von Anzeigenwerbung durch Aldi Süd und die zunehmende Zurückhaltung auch anderer Discounter stelle die betroffenen Verlage auf eine harte Bewährungsprobe. Apps und überzogene Online-Auftritte des öffentlichrechtlichen Rundfunks oder auch die Förderung der Online-Auftritte privater Medien durch die Landesmedienanstalten behinderten die dringend notwendige Weiterentwicklung lokaler Medienhäuser, so Wieske.
Im Hinblick auf Gemeindeblätter und die Wurfsendung "Einkauf aktuell" der Deutschen Post kritisierte der Geschäftsführer eine Verzerrung des Wettbewerbs durch staatliche Aktivitäten bzw. Beteiligungen in unerträglicher Weise.
"Die Luft zum Atmen wird dünner", warnte der Geschäftsführer. Deutschland besitzt insbesondere durch die vielen unabhängigen und meinungsfreudigen Lokalzeitungen eine einzigartige Presselandschaft, die es zu bewahren gelte. Auf dem morgen (15. Juni) beginnenden Kongress Deutscher Lokalzeitungen werden u. a. Kulturstaatsminister Neumann und alle medienpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen erwartet. "Wir sind auf die Positionierung der Parteien sehr gespannt", so Wieske.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V.
Martin Wieske, Geschäftsführer
Dovestr. 1, 10587 Berlin
Telefon: (030) 3980510, Telefax: (030) 39805151
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