Kongress der Deutschen Marktforschung 2023 / Im Mittelpunkt steht der Mensch / Datenskepsis, Kreativität und Mut sind gefragt
(Berlin) - Vier inspirierende Keynotes, sechs Praxisvorträge im PechaKucha-Format und fünf Vorträge aus den Wettbewerben für herausragende (Branchen-)Leistungen waren der Garant für ein spannendes Programm voller neuer und überraschender Impulse. Das Besondere in diesem Jahr: Nach dem Auftakt zum Kongress mit Mitgliederversammlung und Get-together am Vortag folgte das Fachprogramm komprimiert an einem Veranstaltungstag.
"Kürzer, kompakter und konzentrierter" sei der diesjährige Kongress der Deutschen Marktforschung, aber inhaltlich nicht weniger relevant, so Moderator Hendrik Hübschen anlässlich der Kongresseröffnung. Thematisch wird das Meer der Daten oder auch die Überforderung durch die Datenflut im Fokus der Veranstaltung stehen. Die Branche begegne dieser Herausforderung mit Gelassenheit und Selbstbewusstsein - und dieser positiv-optimistische Umgang ziehe sich auch durch den gesamten Kongresstag, kündigte Hübschen an.
Wegen des Angebots an zu vielen Daten versuche die Gesellschaft zu simplifizieren, betonte auch BVM-Vorstandsmitglied Christian Thunig. Ein wichtiger Auftrag der Marktforschung sei es daher, das Feld zu sortieren und gute Studien herauszubringen, die vernünftig sind. Worauf es dabei ankommt, zeigten dann die ersten beiden Fachleute des Tages aus ihren unterschiedlichen Perspektiven:
Den Anfang machte Dr. Teresa Kubacka: Die Physikerin und KI-Spezialistin rief in ihrer Keynote dazu auf, in Zeiten schier unbegrenzter Datenfülle "positiv skeptisch" zu bleiben. Anschaulich verdeutlichte sie anhand einer Beispielanalyse, dass Daten oft hilfreich sind, aber die Realität nur eingeschränkt widerspiegeln.
Um für Kunden Mehrwert zu schaffen und ihnen zu besseren Entscheidungen zu verhelfen, sei daher ein gesundes Maß an Datenskepsis erforderlich, so die Referentin. Der Mensch müsse die Entscheidungen treffen und im Mittelpunkt sinnvoller Datenarbeit stehen: "Daten sind ohne menschliches Urteilsvermögen, ohne menschlichen Kontext bedeutungslos", resümierte Kubacka.
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