Kompromiss zur Impfpflicht schafft Voraussetzung für vorsorgende Corona-Politik
(Berlin) - "Gut, dass im Bundestag ein mehrheitsfähiger Kompromiss zur Impfpflicht gefunden zu sein scheint", kommentiert Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes die gestern bekannt gewordene Verständigung zwischen den verschiedenen Gruppenanträgen. "Die nächste Corona-Welle im Herbst kommt bestimmt. Sie braucht dringend eine vorausschauende Gegenwehr. Wir hoffen, dass der Kompromiss zur Impfpflicht von einer möglichst breiten Mehrheit getragen wird."
Der Kompromiss sieht vor, dass für alle Bürger_innen über 60 Jahre ab dem 15.10.2022 eine Impfnachweispflicht eingeführt wird. Zusätzlich wird eine Überprüfungspflicht ab Herbst geschaffen. Auf der Grundlage der dann vorliegenden Daten, soll kurzfristig über eine Erweiterung der Impfplicht auf Personen über 18 Jahren entschieden werden.
Menschen von der Impfung überzeugen
"Das Konstrukt ähnelt der bedingten Impfpflicht, für die der Deutsche Caritasverband sich schon im Dezember letzten Jahres eingesetzt hatte. Er verbindet Rechtssicherheit mit epidemiologischer Vorsorge und orientiert sich an unterschiedlichen Gefährdungslagen."
"Die Verpflichtung zur Impfberatung ist für die Caritas Dreh- und Angelpunkt des Kompromisses", so die Caritas-Präsidentin. "Wir dürfen die Anstrengungen nicht aufgeben, Menschen durch Überzeugung für die Impfung zu gewinnen. Verpflichtung kann immer nur das letzte Mittel sein", so Welskop-Deffaa. Eine individuelle Impfberatung müsse flächendeckend niedrigschwellig zugänglich sein und mit einem Impfangebot verknüpft werden.
Ängste vor der Impfung wurden gezielt geschürt
"Bei Weitem nicht alle Ungeimpften sind Impfgegnerinnen und -gegner. Häufig liegen die Hürden in Ängsten und Unsicherheiten, die bestimmte Gruppen gezielt geschürt haben", so Welskop-Deffaa. Es komme weiter darauf an, möglichst viele Menschen freiwillig zum Impfen zu bewegen. Nur durch eine hohe Impfquote sei der Schutz vulnerabler Personen zu sichern. Das gilt insbesondere für die, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Sehr zu begrüßen sei auch der Aufbau eines Impfregisters, das für die Administration der Impfpflicht dringend erforderlich sei.
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