Kompetenzen des Bundes in der Kulturpolitik bei Christina Weiss bündeln
(Bonn) - Dr. Oliver Scheytt, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, begrüßt die Berufung von Christina Weiss als neue Kulturministerin. "Sie ist eine der kompetentesten Persönlichkeiten der Kulturpolitik in Deutschland." Mit ihrer Berufung sollte eine noch stärkere Bündelung der kulturpolitischen Kompetenzen auf Bundesebene einhergehen, fordert die Kulturpolitische Gesellschaft.
Handlungsbedarf sieht sie u.a. im Verhältnis von innerstaatlicher und auswärtiger Kulturpolitik. Angesichts der medialen Vermittlung kultureller Werke und Inhalte im Weltmaßstab und angesichts der durch Zuwanderung und EU-Erweiterung steigenden Ansprüche an die interkulturelle Verständigung im eigenen Land sei die Trennung von Innen- und Außenkulturpolitik immer weniger plausibel. Deshalb plädiert Scheytt für eine programmatische und institutionelle Verzahnung dieser Bereiche.
Selbst wenn die auswärtige Kulturpolitik organisatorisch beim Auswärtigen Amt verbleibe, sei zu bedenken, die Staatsministerin mit der Außenvertretung und der Koordination der Aktivitäten innerhalb der Bundesregierung zu betrauen.
An die Parteien der Koalitionsgespräche, die am Mittwoch das Kulturkapitel verhandeln, richtete Scheytt die Forderung, Strukturen zu schaffen, die eine effektivere Koordinierung der Kulturpolitik des Bundes gewährleisten. Dies entspräche auch der Bedeutung, die das Amt in der vergangenen Legislaturperiode gewonnen habe. Bundeskulturpolitik sei weit mehr als Kulturpolitik in der und für die Hauptstadt Berlin!
Die Kulturpolitische Gesellschaft ist eine bundesweite Vereinigung von 1.500 KulturpolitikerInnen und an Kulturpolitik interessierten Menschen. Mit Fragen der Bundeskulturpolitik hat sie sich in der aktuellen Ausgabe der Kulturpolitischen Mitteilungen beschäftigt, die als Fachzeitschrift für Kulturpolitik vierteljährlich erscheint.
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