KOLPING und ZDH fordern Förderung vom Azubi- und Jugendwohnen
(Berlin) - Die Bedeutung des Azubi- und Jugendwohnens für das Handwerk und der Weiterentwicklungsbedarf der Förderangebote waren Schwerpunkt der Frühjahrssitzung des Arbeitskreises "Kolping und Handwerk" am Nachmittag des 19. März 2024 im Kolping Jugendwohnen Prenzlauer Berg in Berlin.
Die Bedeutung des Azubi- und Jugendwohnens für das Handwerk und der Weiterentwicklungsbedarf der Förderangebote waren Schwerpunkt der Frühjahrssitzung des Arbeitskreises "Kolping und Handwerk" am Dienstag im Kolping Jugendwohnen Prenzlauer Berg in Berlin.
Ursula Groden-Kranich, Vorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, und Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), betonten, dass durch eine Stärkung des Azubi- und Jugendwohnens unmittelbar ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet werden könne und damit auch die Zukunftsperspektive von jungen Menschen gestärkt werde.
"Liegt die potenzielle Berufsschule, die überbetriebliche Unterweisung oder das Elternhaus nicht im selben Ort, sondern räumlich weiter entfernt, sind Jugendliche auf ein passendes Azubi-Wohnangebot angewiesen. Hilfreich und für Jugendliche, die erstmals weiter entfernt vom Elternhaus leben, besonders wertvoll ist das Vorhandensein einer sozialpädagogischen Begleitung. Im Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung sind derartige Wohnangebote ein wichtiger Beitrag. Es muss weiterentwickelt und gefördert werden.", so ZDH-Präsident Dittrich.
Das Projekt "Junges Wohnen" vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ist laut Kolpingwerk und Handwerk hier ein ganz wesentlicher Baustein, damit sich junge Menschen für eine berufliche Bildung entscheiden können. Als positiv bewerten es Kolpingwerk und Handwerk, dass in der Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung "Junges Wohnen" Auszubildende berücksichtigt werden. Allerdings sehen die Vertreterinnen und Vertreter von Kolpingwerk und Handwerk noch dringenden Weiterentwicklungsbedarf bei der Umsetzung des Programms durch die Länder.
"Zum einen halten wir es für zwingend notwendig, dass auch temporäre Wohnangebote gefördert werden, damit adäquater Wohnraum während des Besuchs der länderübergreifenden Berufsschule und der überbetrieblichen Unterweisung bereitsteht. Zum anderen muss das Programm zielgerichteter an das Angebot des Azubi- und Jugendwohnens angepasst werden, um die gewachsene Struktur und das ausdifferenzierte Angebot der Einrichtungen besser berücksichtigen zu können", betonte die Vorsitzende des Kolpingwerkes Ursula Groden-Kranich.
Aus Sicht von Kolpingwerk und Handwerk sind Wohnraumangebote für Auszubildende ein wichtiger Baustein der Ausbildungsförderung und werden perspektivisch sogar noch deutlich an Bedeutung gewinnen. Gibt es bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende, dann wird dies mehr Jugendliche dazu motivieren können, sich auch für eine Ausbildung jenseits der Heimatregion zu entscheiden und diese dort aufzunehmen. Ausreichende Wohnraumangebote tragen insofern dazu bei, die regionalen Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt zu lösen und vakante Ausbildungsplätze zu besetzen.
Als wichtig erachten Kolpingwerk und Handwerk zudem, dass es ein bedarfsgerechtes Angebot an sozialpädagogischer Begleitung im Rahmen des Azubi- und Jugendwohnens gibt und junge Menschen in dieser besonderen Lebensphase, in der sie ins Berufsleben eintreten und das Elternhaus verlassen, unterstützt werden können. Insbesondere in den Bereichen psychische Gesundheit und Sprachkompetenz steige der sozialpädagogische Begleitungsbedarf deutlich an, beispielsweise auch beim Umgang mit Medien. Das sozialpädagogische Angebot in den Einrichtungen unterstütze dabei nicht nur individuell die jungen Menschen, sondern entlaste Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe, die im Arbeitsalltag kaum Raum und Zeit für diese Belange der Auszubildenden fänden.
"Die Bundesmittel für die erforderliche Netzwerkarbeit sowie zur konzeptionellen Weiterentwicklung des sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnens sind jedoch jetzt schon knapp und bedürfen in den kommenden Jahren eher einer Aufstockung als Kürzungen im Rahmen von Haushaltsplanungen", betont die Kolpingwerksvorsitzende.
Der Arbeitskreis "Kolping und Handwerk" existiert seit 2018 und greift regelmäßig gemeinsame Themen im Handwerk auf.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)
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