Kohle sichert den Energiewende bedingten Transformationsprozess ab / Aktuelles Positionspapier zeigt wichtigen Versorgungsbeitrag der Braunkohle auf
(Köln) - Die deutsche Braunkohlenindustrie widerspricht mit einer aktuellen Analyse dem Eindruck, ein Ausstieg aus der Nutzung des Energieträgers Kohle sei alsbald erforderlich, sinnvoll oder leistbar. Der Umbau der deutschen Stromversorgung hin zu erneuerbaren Energien ist ein auf viele Jahrzehnte angelegter Prozess. Eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung kann, so die deutsche Braunkohlenindustrie, nur dann gewährleistet werden, wenn die Potenziale der Kohle und insbesondere die der heimischen Braunkohle weiter genutzt werden.
Solange Strom nicht in großen Mengen und zu wirtschaftlichen Bedingungen speicherbar ist, werden zur Bereitstellung der gesicherten Leistung jederzeit verfügbare und regelbare Kraftwerke gebraucht. Einerseits, um die schwankende Stromproduktion der Photovoltaik- und Windenergieanlagen auszugleichen und andererseits, um das Stromnetz abzusichern, wenn Dunkelflaute herrscht. Ein ausgewogener Energiemix in der Stromerzeugung bleibt auch in Zukunft Ausdruck der energiewirtschaftlichen Vernunft.
Die Analyse zeigt, dass die verfügbaren Kapazitäten der Kohlenverstromung zwischen 2025 und 2035 sinken werden. Im Referenzjahr 2013 sind Kohlenkraftwerke mit einer Kapazität von 47,1 Gigawatt (GW) verfügbar; bis 2035 wird ein Rückgang auf eine Größenordnung von 25 GW erwartet. Verknüpft damit wird die Stromerzeugung aus Kohle, bezogen auf das Jahr 1990, in einer Spannweite um 47 bis 55 Prozent absinken. Bedingt durch die steigende Effizienz der Kraftwerke wird sich ein überproportionaler Rückgang der CO2-Emissionen ergeben. Die Abschätzung ergibt eine Spannweite von 55 bis 63 Prozent bis 2035. Dies entspricht annähernd den CO2-Minderungszielen für Deutschland.
Die Braunkohlenländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben sich in ihren Energieprogrammen oder Braunkohlenplänen klar zu einer langfristigen Perspektive für die Braunkohle bekannt. Der Bund sollte bei seinen energiepolitischen Strategien auf die Haltung der Länder aufbauen und diese bei seinen Planungen berücksichtigen.
Ein essentielles Ergebnis der Braunkohlenplanung sind die genehmigten Tagebaufelder und damit die verfügbaren Vorräte. Sie sind Basis der Entwicklungen in den Revieren und bieten den Standorten eine Perspektive. Daraus resultiert eine langfristige Planungsgrundlage für die Regionen, die Verlässlichkeit und Planungssicherheit gewährleistet.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht sinnvoll, über konkrete ggfs. sogar gesetzlich vorgegebene Abfahrrampen und Zeitpunkte für ein Ende der Braunkohlengewinnung und -nutzung zu diskutieren. Ein Vertrauensschutz ist für die Unternehmen und Regionen essentiell, insbesondere für die Menschen, die mit und von der Braunkohle leben.
Die Braunkohle wird den Transformationsprozess der deutschen Stromversorgung aktiv begleiten und absichern sowie Beschäftigung und Wohlstand in den Bergbauregionen mit Ihrer hohen Wertschöpfung sichern.
Das Positionspapier der deutschen Braunkohlenindustrie sowie eine kompakte Zusammenstellung der Thesen und Entwicklung steht mit der aktuellen Ausgabe des DEBRIV-Informationsdienstes Informationen und Meinungen unter www.braunkohle.de als Download zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Braunkohle (DEBRIV)
Uwe Maaßen, Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Str. 37, 50858 Köln
Telefon: (02234) 1864-0, Fax: (02234) 186418