Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI)

Körperliche Inaktivität bei Erwachsenen erreicht historischen Höchststand

(Bonn) - Die gestern von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten neuen Daten über die zunehmende körperliche Inaktivität veranlassen die Sportartikel- und Fitnessgiganten, gemeinsam gegen diesen alarmierenden Trend vorzugehen.

- Neue Daten zeigen, dass 31 Prozent der Erwachsenen inaktiv sind und das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität nicht erreichen (nur 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche)

- Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird die körperliche Inaktivität bis 2030 weltweit auf 35 Prozent ansteigen (gegenüber 26 Prozent im Jahr 2010).

- Die Kluft zwischen den Geschlechtern und dem Alter nimmt zu: Frauen sind mindestens 5 Prozentpunkte weniger aktiv als Männer, und nach dem 60. Lebensjahr nimmt die körperliche Inaktivität rapide zu.

- Neue Daten über Jugendliche werden im Laufe des Jahres erwartet, aber wir wissen bereits, dass 81 Prozent sich nicht genug bewegen, um ihre Gesundheit zu erhalten

- Die wirtschaftlichen Kosten für die Behandlung von Krankheiten, die durch einen aktiveren Lebensstil vermeidbar wären, werden bis 2030 über 300 Milliarden US-Dollar betragen.

Die größten Sportartikelhersteller der Welt, darunter adidas, Amer Sports, ANTA, arena, ASICS, Cycle Europe, Decathlon, Li-Ning, New Balance, Nike, On, Orbea, Pentland Brands, Puma, Restube, Shimano, SHRED, Specialized, SRAM, Tecnica Group, Under Armour, Wearable Technologies und Yonex, haben sich in der World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI) zusammengeschlossen, um diesen Aufruf zum dringenden Handeln zu unterstützen.

Diesem Aufruf zum Handeln schließen sich die nationalen Sportartikelverbände aus Österreich, Brasilien, Deutschland, Japan, Norwegen, Spanien, dem Vereinigten Königreich, den USA, Cycling Industries Europe, FESI Europe und ISPO sowie die Verbände des Einzelhandels und der Gesundheits- und Fitnessbranche, FEDAS Europe, EuropeActive, Health & Fitness Association und ICSSPE an.

Gemeinsam etwas bewirken

Der WFSGI-Vorsitzende Andy Rubin sagt: "Um die globale Krise der Inaktivität zu bewältigen, ist Teamarbeit erforderlich. Die neuen Daten zur Nichterwerbstätigkeit von Erwachsenen zeigen, dass nicht genug getan wird, um die Inaktivität zu bekämpfen. Deshalb haben wir uns zusammengetan, um unser Fachwissen über das Verbraucherverhalten und die Beteiligung der Menschen an Sport und körperlicher Betätigung in der Gemeinschaft auszutauschen, obwohl wir in der Branche Konkurrenten sind. Wir alle wollen den Menschen helfen, aktiver zu sein und eine lebenslange Leidenschaft für Sport und Bewegung und die damit verbundenen Vorteile zu entwickeln.

Emma P. (Mason) Zwiebler, Geschäftsführerin der WFSGI, erläutert, wie die WFSGI sich dafür einsetzt, unsere Branchen zu vereinen und wirksame, partnerschaftliche Maßnahmen zur Förderung gesünderer Menschen und eines aktiveren Planeten zu ermöglichen.

"Die neuen WHO-Daten sind aus Sicht der öffentlichen Gesundheit, aber auch aus Sicht der Industrie sehr beunruhigend. Die Welt dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen, ist für die Mitglieder, die wir vertreten, ein wirtschaftlicher Imperativ", sagt Zwiebler. "Dies ist eine große Chance, die kollektive Kraft der Sportartikel-, Gesundheits- und Fitnessbranche als wichtige Lösungsanbieter für einen gesünderen, aktiveren Planeten für alle zu nutzen. Wir sind stolz darauf, mit unseren WFSGI-Mitgliedern, anderen Handelsverbänden und führenden CEOs zusammenzuarbeiten, die diese Erklärung unterstützen und unsere Vision teilen, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen voranzutreiben, um sinnvolle Veränderungen für die globale Gesundheit und Wirtschaft zu erreichen."

Womit sind wir konfrontiert? Der Preis der Untätigkeit

Die neuen Daten, die zeigen, dass die körperliche Inaktivität in der Bevölkerung weltweit zunimmt, haben unmittelbare Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, da sie zum Anstieg von Fettleibigkeit und nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) beitragen, d. h. chronischen Gesundheitszuständen wie Herzerkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen und Diabetes.
Während der Anteil der Erwachsenen, die sich nicht bewegen, weltweit immer noch auf 28 Prozent geschätzt wird, hat die WHO die Kosten der körperlichen Inaktivität auf über 300 Milliarden US-Dollar berechnet, wobei sie davon ausgeht, dass bis zum Jahr 2030 fast 500 Millionen Menschen mehr Gesundheitsstörungen entwickeln werden, die durch regelmäßige körperliche Aktivität verhindert werden können.

Die körperliche Inaktivität bei Jugendlichen liegt bei über 80 Prozent, und die Auswirkungen der COVID-19- Pandemie auf die körperliche Aktivität von Kindern sind noch nicht vollständig bekannt. Wenn nicht dringend etwas unternommen wird, um diesen Trend umzukehren, besteht die reale Gefahr, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie älter werden, zu einer großen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Belastung für die Gesellschaft werden.

Wie die Sportartikel- und Fitnessbranche dazu beitragen kann, die Krise der körperlichen Inaktivität zu bekämpfen

Die privatwirtschaftliche Sportartikel- und Fitnessindustrie geht die folgenden Verpflichtungen ein, die durch die Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen ermöglicht werden sollen. Die Industrien werden:

1. Sensibilisierung für die Krise, da sie weder von der Regierung noch von den Medien ausreichend beachtet wird und daher eine stärkere strategische und koordinierte Reaktion des Privatsektors erfordert.

2. Unterstützung der Menschen, ein aktiveres Leben zu führen, indem wir auf der Erfahrung der Branche aufbauen, die Kraft des Sports und der körperlichen Betätigung in der Welt zu vermarkten und ihre Leidenschaft, Kreativität und Energie in wirksame Maßnahmen zur Umkehrung der Trends zur Bewegungsarmut zu kanalisieren.

3. Nutzen Sie die Macht großer Sportereignisse, um das Bewusstsein für die Bedeutung körperlicher Aktivität zu schärfen und Initiativen auf Gemeindeebene zu starten, die sich an inaktive Menschen richten.

4. Aufbau von Partnerschaften innerhalb der Wirtschaft und über Sektoren hinweg, um gemeinsam eine neue Ära der Gesundheit am Arbeitsplatz, des aktiven Reisens und der körperlichen Betätigung zu schaffen und die Mitarbeiter zu einem aktiven, gesunden Lebensstil zu ermutigen.

Die Sportartikel- und Fitnessbranche arbeitet bereits hart daran, den Bewegungsmangel durch gezielte Maßnahmen auf Gemeindeebene zu bekämpfen. Wir fordern jedoch einen kooperativeren Ansatz, der schneller eine größere Wirkung erzielt.

Wir sind uns einig in der Überzeugung, dass körperliche Betätigung vielfältige Vorteile hat. So hat beispielsweise die Förderung des aktiven Reisens direkte Vorteile für die Gesundheit und den Schutz unseres Planeten. Es ist auch anerkannt, dass ein qualitativ hochwertiger Sportunterricht in den Schulen sich direkt auf die geistige Gesundheit und die schulischen Leistungen der jungen Menschen auswirkt.

Zusammenarbeit zur Förderung sinnvoller Veränderungen

Die Sportartikel- und Fitnessbranche hat sich verpflichtet, gemeinsam mit den politischen Entscheidungsträgern des öffentlichen Sektors und der WHO gegen die weltweite Bewegungsarmut vorzugehen. Mit vereinten Kräften unterstützen wir die WHO in ihrer Arbeit zur Umsetzung des Globalen Aktionsplans für körperliche Aktivität (GAPPA). Die neuen Daten zur körperlichen Inaktivität zeigen, dass die Welt nicht auf dem richtigen Weg ist, um das WHO-Ziel einer relativen Verringerung der weltweiten Prävalenz der körperlichen Inaktivität bei Erwachsenen und Jugendlichen um 15 Prozent bis 2030 zu erreichen.

Die unterzeichnenden Organisationen repräsentieren die Sportartikelindustrie, den Einzelhandel sowie die Gesundheits- und Fitnessbranche, die gemeinsam eine mächtige Plattform und die Verantwortung haben, die globale Sportindustrie zu motivieren, Lösungen zu finden und umzusetzen, um das wachsende Problem der körperlichen Inaktivität zu bekämpfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) Pressestelle Adenauerallee 134, 53113 Bonn Telefon: (0228) 926593-0, Fax: (0228) 926593-29

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