Kölner Metallarbeitgeber: Warnstreiks unnötige Verschärfung der Tarifrunde
(Köln) - Die Metallarbeitgeber in der Region Köln haben die Warnstreiks der IG Metall in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie als "unnötige Verschärfung der Tarifrunde" kritisiert. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Wolfgang Reß, erklärte am 3. Mai in Köln, Warnstreiks störten die Produktionsabläufe und beeinträchtigten vor allem die internationalen Kunden- und Lieferantenbeziehungen. "Angesichts der nach wie vor ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung ist es schwierig, ausländischen Geschäftspartnern hausgemachte Störungen in den Lieferketten begreiflich zu machen. Ich halte das Verhalten der IG Metall für unverantwortlich, zumal wir einen attraktiven Lösungsvorschlag vorgelegt haben", sagte Reß. Drei Prozent mehr Geld seien ein "echtes Pfund".
Die Gewerkschaft sei bisher keinen Deut von ihren Kernforderungen abgerückt. Reß forderte die IG Metall auf, Bewegung am Verhandlungstisch und nicht auf der Straße zu zeigen. Nach wie vor halte die Gewerkschaft am grundsätzlichen Übernahmezwang für alle Ausgebildeten fest. "Wenn wir das umsetzen, wird das bewährte Prinzip 'Ausbildung geht vor Übernahme' unnötig auf den Kopf gestellt", betonte Reß. Dies lehnten die Arbeitgeber ab. "Dieser Zwang wird die Bereitschaft vieler Betriebe abwürgen, über Bedarf auszubilden. Die Folge sind weniger Ausbildungsplätze und damit schlechtere Chancen lernschwächerer Jugendlicher auf einen Ausbildungsplatz."
Auch beim Thema Zeitarbeit sei ein Kompromiss aus heutiger Sicht nur schwer denkbar. Die IG Metall verkenne die überragende Bedeutung der Zeitarbeit für die Flexibilität in den Betrieben. Wenn Zeitarbeit künftig teurer und diese obendrein durch weitergehende Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates eingeschränkt würde, müssten die Betriebe deutlich Beweglichkeit an anderer Stelle erhalten. "Ohne diese Beweglichkeit wird die deutsche Metall- und Elektroindustrie einen ihrer wichtigsten Wettbewerbsvorteile verlieren", sagte Reß.
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