Klinikreform: Versorgungssicherheit durch regionale Netzwerke
(Berlin) - Am Donnerstag trifft sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seinen Fachkolleginnen und -kollegen aus den Ländern, um über die Krankenhausreformen zu sprechen. Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) hat in einem Positionspapier Leitplanken für die anstehenden Reformen formuliert. Er fordert darin unter anderem, dass regionale Gesundheitsnetzwerke besser genutzt und gefördert werden.
Bedarf und Versorgungssicherheit als Leitplanken
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd): "Die katholischen Krankenhäuser unterstützen das Vorhaben, die Klinikstrukturen weiterzuentwickeln. Wesentliche Leitplanken dafür sind der konkrete Bedarf der Patientinnen und Patienten sowie die flächendeckende Versorgungssicherheit. Daher müssen die künftigen Krankenhausstrukturen überall eine wohnortnahe Basisversorgung gewährleisten und sich an die Herausforderungen des demografischen Wandels anpassen."
Bis 2030 wird der Anteil der über 65jährigen in Deutschland voraussichtlich auf mehr als 25 Prozent der Bevölkerung steigen. Mit zunehmendem Alter erhöht sich auch das Risiko chronischer sowie nebeneinander auftretender Erkrankungen. Gleichzeitig sind ältere Menschen weniger mobil und daher besonders auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen.
Potenziale dezentraler Strukturen nutzen
"Statt einer hierarchischen Top-Down-Organisation der stationären Versorgung von Uniklinika zu Grundversorgern ist es sinnvoller, die Potenziale der vorhandenen dezentralen Strukturen zu nutzen. Schwerpunktbildung in regionalen Netzwerken bringt zwei wichtige Faktoren zusammen, nämlich hohe Versorgungsqualität und gute Erreichbarkeit. Zudem sind regionale Gesundheitsnetzwerke als gleichberechtigte Partner sehr gut geeignet, den richtigen Versorgungspfad für Patientinnen und Patienten zu finden sowie Schnittstellenprobleme zu vermeiden", so Rümmelin weiter.
Wo Kliniken eng abgestimmt in Netzwerken kooperieren und sich auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren, lassen sich zudem Doppelkapazitäten abbauen, ohne die erwartbar hohen Kosten für Standortschließungen und den Bau neuer Zentraleinheiten zu verursachen.
Prinzip "Gleiches Geld für gleiche Leistung" erhalten
"Außerdem muss die Klinikfinanzierung schnell reformiert werden. Wo Krankenhäuser für die Versorgung der Menschen bedarfsnotwendig sind, müssen sie auch wirtschaftlich bestehen können. Für sie sind daher von Fallzahlen unabhängig Basispauschalen zur Vorhaltung der notwendigen Infrastruktur und des Personals notwendig. Auch die Kosten für die Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals muss sich darüber decken. Gleichzeitig muss das Prinzip gleiches Geld für gleiche Leistung im Fallpauschalensystem erhalten bleiben. Es wäre nicht sachgerecht, wenn Kliniken je nach Größe für die gleiche Leistung eine unterschiedliche Vergütung erhalten, wie unlängst vorgeschlagen wurde", so Rümmelin abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)
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