Pressemitteilung | Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

Klinikreform: Transparenz-Atlas ungeeignet

(Berlin) - Gestern fand im Gesundheitsausschuss des Bundestags eine Anhörung zum Krankenhaus-Transparenzgesetz statt. Der Katholische Krankenhausverband Deutschland (kkvd) warnt, dass der geplante Klinik-Atlas nicht zu mehr Transparenz bei der Qualität führen wird. Der Verband sieht den Erfolg der Krankenhausreform gefährdet, wenn Minister Lauterbach nicht endlich seine theoretischen Revolutionsfantasien aufgibt und sinnvolle Praxislösungen mit allen Beteiligten sucht. Der kkvd unterstützt zudem die Kritik der Kampagne "Rette Dein Krankenhaus!" an der Politik des Ministers.

Noch mehr Dokumentationsaufwand für Kliniken

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: "Der geplante Transparenz-Atlas eignet sich nicht als Qualitäts-Maßstab für die Leistungen der Krankenhäuser. Die Einteilung der Kliniken in Level droht sogar, die Patientinnen und Patienten in die Irre zu führen. An der Größe eines Krankenhauses lässt sich eben nicht ablesen, wie gut die Qualität der Behandlung ist. Gleichzeitig drohen mit dem Gesetzentwurf erhebliche Einschnitte in der bisherigen wissenschaftlich gestützten Qualitätsentwicklung und -veröffentlichung. So sollen künftig Qualitätsdaten der stationären und der ambulanten Versorgung unterschiedlich aufbereitet werden und das, obwohl die Versorgung doch stärker sektorenunabhängig und -übergreifend stattfinden soll. Zudem sorgt das Vorhaben für noch mehr Dokumentationsaufwand. Dies steht im krassen Widerspruch zu den Ankündigungen von Gesundheitsminister Lauterbach, das Klinikpersonal im Rahmen der Krankenhausreform von Bürokratie zu entlasten."

Sinnvolle Praxislösungen mit allen Beteiligten suchen

"Gesundheitsminister Lauterbach verfolgt im Rahmen der Krankenhaus-reform offenbar vor allem seine eigene Agenda. Gegen die Länder und über die Köpfe der Betroffenen hinweg will er die Kliniklandschaft kleinschrumpfen, indem die Versorgung an Großkrankenhäusern konzentriert wird. Für die Patientinnen und Patienten bringt das nicht zwingend mehr Qualität, dafür aber weitere Wege und längere Wartezeiten. Der Katholische Krankenhausverband unterstützt daher die Kritik der Kampagne 'Rette Dein Krankenhaus!' an der Politik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Um einen planvollen und bedarfsorientierten Strukturwandel einzuleiten, muss dringend die Unterfinanzierung der Kliniken beendet werden. Notwendig sind außerdem wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Im Rahmen der Reform muss Bürokratie abgebaut werden, anstatt sie weiter auszubauen. Zudem sollten die Kliniken mehr Möglichkeiten bekommen, Patientinnen und Patienten ambulant zu versorgen. Minister Lauterbach muss endlich seine theoretischen Revolutionsfantasien aufgeben und sinnvolle Praxislösungen mit allen Beteiligten suchen. Versucht der Minister weiterhin, gleichsam durch die Hintertür seine eigene Agenda durchzusetzen, droht das wichtige Projekt Klinikreform zu scheitern. Das darf nicht passieren", so Rümmelin abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD) Herbert Möller, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Große Hamburger Str. 5, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408368 11, Fax: (030) 2408368 22

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