Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL)

Klimaneutral fliegen - Strategien und Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Luftverkehr

(Berlin) - Viele Menschen machen sich große Sorgen um unseren Planeten: Der Klimawandel nimmt an Tempo zu, Umwelt- und Klimaschutz werden immer wichtiger, gerade auch beim Thema Mobilität. Die Politik diskutiert beispielsweise gerade über Tempolimits auf Autobahnen, will mehr E-Autos auf die Straße bringen, den Schienenverkehr stärken, und manch einer fordert sogar Flugverbote auf Kurzstrecken. Über die Zukunft des Fliegens berichtet Helke Michael.

Sprecherin: Wegen Corona sind im ersten Halbjahr 2021 so wenig Menschen geflogen wie zuletzt vor 50 Jahren. Inzwischen geht es mit dem Flugverkehr aber wieder aufwärts.

O-Ton 1 (Matthias von Randow, 19 Sek.): "Und vor dem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass wir diesen wachsenden Luftverkehr in Einklang mit dem Klimaschutz bringen, also ein Luftverkehr möglichst ohne Treibhausgasemissionen. Was die kurzen Strecken anbelangt, da arbeiten wir zusammen mit der Bahn daran, dass noch mehr Passagiere auf die Schiene umsteigen. Dazu müssen vor allen Dingen die Bahnreisezeiten kürzer werden."

Sprecherin: Sagt Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, kurz BDL. Viel entscheidender sind aber die langen Flugstrecken, wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß zu senken. Sie sollen grüner werden - und zwar mithilfe von treibstoffsparenden Maschinen und nachhaltigem Kerosin.

O-Ton 2 (Matthias von Randow, 28 Sek.): "Der mit Abstand größte Hebel für den Klimaschutz im Luftverkehr ist die technische Weiterentwicklung des Fliegens. Um mal eine Zahl zu nennen: Mit den Milliarden Investitionen zum Austausch alter Flugzeuge durch neue energieeffizientere, haben wir die Treibhausgasemissionen unserer Flugzeugflotten seit 1990 um 43 Prozent gesenkt. Und der nächste Schritt ist jetzt der Ersatz des fossilen Kerosins durch einen nachhaltigen Kraftstoff. Dann ist der Luftverkehr CO2-neutral."

Sprecherin: Dafür setzt die Branche vor allen Dingen auf sogenannte strombasierte Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

O-Ton 3 (Matthias von Randow, 26 Sek.): "Wir sprechen hier von Power to Liquid- oder kurz PtL-Kerosin. Solche Kraftstoffe sind natürlich um ein vielfaches teurer als fossiles Kerosin - und damit das auch vertankt wird, muss Politik Quoten festlegen. Und das muss so erfolgen, dass das im Weltluftverkehr für alle gilt, die miteinander im Wettbewerb stehen. Denn sonst fliegen wegen der großen Preisunterschiede sehr schnell nur noch die Fluggesellschaften, die das billigere fossile Kerosin tanken."

Sprecherin: Handlungsbedarf gebe es außerdem bei der sogenannten CO2-Bepreisung. Auch die müsse in Zukunft wettbewerbsneutral ausgestaltet werden, so von Randow weiter.

O-Ton 4 (Matthias von Randow, 20 Sek.): "Denn sonst weichen Reisende auf Fluggesellschaften und Drehkreuze aus, die eben nicht von bestimmten Steuern oder Abgaben betroffen sind und dann deshalb niedrigere Preise anbieten können. Geflogen würde dann trotzdem, aber mit anderen Unternehmen und zum wirtschaftlichen Nachteil unserer Unternehmen. Das ist ja weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll."

Abmoderationsvorschlag: Weitere Infos zum Thema finden Sie auf dem Klimaschutzportal der deutschen Luftfahrt unter www.klimaschutz-portal.aero.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL) Claudia Nehring Friedrichstr. 79, 10117 Berlin Telefon: 030 520077-100, Fax:

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