Pressemitteilung | Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK)

Klimabranche: Annahme der EU-Energieeffizienz-Richtlinie wichtiges Signal / FGK: Richtlinie kann ein erster Schritt sein, um mittelfristig die enormen Energieeinsparpotentiale im Nichtwohnbereich zu heben / Umsetzung und Durchsetzung der nationalen Maßnahmen entscheidend

(Bietigheim-Bissingen) - Der Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK), mit etwa 300 Mitgliedsverbänden der führende Branchenverband der deutschen Klima- und Lüftungstechnik, begrüßt das Ende des Tauziehens um die EU-Energieeffizienz-Richtlinie durch das Votum des EU-Parlaments von Dienstag. Auch wenn ambitioniertere Regelungen wünschenswert und wichtig zur Erreichung der Energieeffizienz-Ziele gewesen wären, sieht der Verband darin einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz insbesondere im Nichtwohnbereich.

Die Richtlinie sieht unter anderem vor, dass die Mitgliedsstaaten jährlich 3 Prozent der öffentlichen Gebäude, die der jeweiligen Zentralregierung gehören, energetisch sanieren müssen. "Auch wenn die Sanierungspflicht ursprünglich alle öffentlichen Gebäude umfassen sollte, ist es wichtig, dass mit der Richtlinie nun endlich der Blick stärker auf den Nichtwohnbereich gerichtet wird", so FGK-Geschäftsführer Günther Mertz. "Denn der Großteil der Energie im Gebäudebereich wird in Bürogebäuden, Schulen und Krankenhäusern verbraucht". Mit dem Einsatz effizienter Raumlufttechnik wie modernen Anlagen zur Wärmerückgewinnung ließe sich ein Großteil dieser Energie einsparen, so Mertz weiter. Gleichzeitig stünden etwa im Rahmen von Energiespar-Contracting attraktive Finanzierungsmodelle zur Verfügung, gerade auch für die öffentliche Hand.

Auch den anderen Regelungen, die zwar im Vergleich zum ursprünglichen Richtlinien-Vorschlag der Kommission abgeschwächt wurden, steht der FGK grundlegend positiv gegenüber. Hierzu zählt etwa das jährliche Einsparziel von1,5 Prozent des Energieverbrauchs der Endkunden, dass nunmehr neben Einsparmaßnahmen der Energieversorger auch durch Alternativmaßnahmen wie Steueranreize oder Förderprogramme erreicht werden kann. Letztere müssen jedoch langfristig, verlässlich und einfach sein, um Wirksamkeit zu erzielen, betont der FGK. Die verpflichtenden Energieaudits für Unternehmen durch beglaubigte Experten werden vom Verband ebenfalls begrüßt. Dass mit relativ einfachen Maßnahmen oftmals sehr große Einsparmöglichkeiten verbunden sind, verdeutlich etwa das Beispiel der regelmäßigen Inspektion von Klimaanlagen nach § 12 EnEV. Würden diese wie vorgeschrieben durchgeführt, ließen sich bis 2020 etwa 6 Mio. t CO2 /Jahr einsparen - trotzdem wird diese Verpflichtung bisher kaum eingehalten.

"Insgesamt bietet die EU-Energieeffizienz-Richtlinie aus Sicht der Klima- und Lüftungsbranche einige interessante Regelungen und Ansatzpunkte, um die großen Energieeinsparpotentiale insbesondere auch im Nichtwohnbereich zu heben", fasst Günther Mertz zusammen. "Letztlich kommt es jedoch auf die Umsetzung und Durchsetzung der Maßnahmen durch die Mitgliedsstaaten an. Diesen Prozess wird der FGK in gewohnter Weise mit den entsprechend Behörden konstruktiv begleiten".

Hintergrund: Das Plenum des Europäischen Parlaments hat am 11.09.2012 die EU-Energieeffizienzrichtlinie mit 632 Ja-Stimmen gegen 25 Nein-Stimmen und 19 Enthaltungen angenommen. Die Richtlinie muss noch formal vom Ministerrat verabschiedet werden und tritt 20 Tage nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft. Im Anschluss haben die Mitgliedstaaten bis zu 18 Monate Zeit, um sie in nationales Recht umzusetzen.


Über den Fachverband Gebäude-Klima e.V.

In seiner mehr als 40-jährigen Geschichte entwickelte sich der Fachverband Gebäude-Klima e. V. zum führenden Branchen- und Wirtschaftsverband der deutschen Klima- und Lüftungswirtschaft. Als Wirtschafts- und Branchenverband vertritt der FGK die Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Marktpartnern, der Politik, der Wirtschaft, den Normungsinstitutionen und der Wissenschaft. Mit einer intensiven politischen Kommunikation nimmt der Verband Einfluss auf ordnungsrechtliche Vorgaben sowie auf Normen aus dem relevanten Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung. Die ca. 300 Mitglieder des FGK erwirtschaften einen Umsatz von etwa 6 Milliarden Euro pro Jahr.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) Pressestelle Danziger Str. 20, 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon: (07142) 78 88 99-0, Telefax: (07142) 78 88 99-19

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