Pressemitteilung | Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI) - Bundesverband

Kleine und Mittlere IngenieurbĂŒros leiden unter verspĂ€teten Zahlungen

(Berlin) - Der Verband Beratender Ingenieure hat im September eine Aktion fĂŒr die Verbesserung der Zahlungsmoral bei den Auftraggebern von Ingenieurleistungen gestartet. MitgliederbĂŒros, die berechtigten Honorarforderungen lĂ€nger als sechs Wochen hinterherlaufen, werden vom Verband unterstĂŒtzt.

VBI-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Klaus Rollenhagen: "Auch das Gesetz zur Beschleunigung fĂ€lliger Zahlungen hat die Lage fĂŒr Ingenieure nicht spĂŒrbar verbessert. Noch immer erreichen uns Berichte von kleinen und mittleren BĂŒros, die aufgrund verspĂ€teter Zahlungen von Auftraggebern in wirtschaftliche Not geraten oder gar aufgeben mĂŒssen."

Dabei muss nicht zwangslĂ€ufig ein böser Wille des Auftraggebers hinter der ausbleibenden Zahlung stecken. "Oft bleiben Rechnungen erst mal liegen oder es werden - berechtigt oder unberechtigt - Honorare zurĂŒckgehalten. HĂ€ufig sind es auch nur organisatorische GrĂŒnde, wie der Urlaub eines Sachbearbeiters, die die Zahlung der Honorare verzögern", erlĂ€utert der VBI-Chef.

Die BĂŒros alleine haben oft schlechte Karten in einer Auseinandersetzung mit den Auftraggebern. Denn bei einer offenen Konfrontation fĂŒrchten sie um einen möglichen Folgeauftrag. An dieser Stelle setzt der VBI an. Ohne Nennung eines konkreten Falles werden die Auftraggeber per Post freundlich ermahnt. "Wir wollen und können nicht mit dem juristischen Hammer auf die Auftraggeber einschlagen. Das VerhĂ€ltnis zwischen Beratendem Ingenieur und Auftraggeber ist durch Vertrauen gekennzeichnet. Das muss auch so bleiben.

Es soll aber deutlich werden, dass Beratende Ingenieure nur ihre hohe QualitĂ€t bringen können, wenn auch die Honorare pĂŒnktlich bezahlt werden", betont Rollenhagen. Der Verband setzt daher auf Information und Dialog. Allerdings werde man auch nicht davor zurĂŒckscheuen, mit den Namen wiederholt auffallender "Schwarzer Schafe" an die Öffentlichkeit zu treten, so der VBI-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer kĂ€mpferisch.

IngenieurbĂŒros verfĂŒgen nur ĂŒber eine geringe Kapitaldecke. Ein Großteil der erzielten Honorare wird fĂŒr Personalkosten aufgewendet. Die VBI-Konjunktur-Umfrage im Mai hatte belegt, dass sich fĂŒr 90 Prozent der befragten Unternehmen die Zahlungsmoral nicht verbessert hat.

Der VBI will nun ein Umdenken bewirken. "Ingenieure mĂŒssen manchmal bis zu einem Jahr auf ihr Honorar warten. Schon von Beginn eines Projektes an gehen Beratende Ingenieure in Vorleistungen - den Grossteil vergĂŒten Auftraggeber erst lange nach Ende des Projektes. Das muss sich Ă€ndern!"

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI) Budapester Str. 31 10787 Berlin Telefon: 030/26062260 Telefax: 030/26062161

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