Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Kleinbetriebe profitieren

(Berlin) - Eine stabile Ausbildungsfinanzierung verspricht sich der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke vom Gesetzentwurf zur Ausbildungsabgabe. Endlich rücke die Möglichkeit, die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern und allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten, in greifbare Nähe.

Vor allem kleine und mittelständische Betriebe würden schon jetzt die im Gesetzentwurf geforderte Ausbildungsquote von sieben Prozent fast erfüllen und somit kaum belastet werden. Die Hauptbelastung würden Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten erfahren, deren Ausbildungsquote momentan bei insgesamt rund 5,4 Prozent liege. Kritik aus Wirtschaftsunternehmen und aus der Opposition an der Ausbildungsplatzabgabe wies Werneke entschieden zurück. "Die Unternehmen haben es selbst in der Hand, ob die Abgabe fällig wird", betonte der ver.di-Vize. Das Gesetz ziehe nur, wenn nicht genügend ausgebildet werde. Es gilt jedoch zu überprüfen, ob die im Gesetzentwurf vorgesehenen Rechnungsgrundlagen ausreichend sind.

Werneke begrüßte auch die Möglichkeit tarifvertraglicher Branchenlösungen. ver.di wolle den Arbeitgebern hierzu Verhandlungen anbieten. "Tarifverträge bieten die Möglichkeit, flexibler auf die Bedürfnisse der einzelnen Branchen einzugehen", betonte der Gewerkschafter. Das sei ein großer Vorteil für die Betriebe in den Branchen. Vorbild könne der Bausektor sein, in dem es bereits einen Tarifvertrag zur Ausbildungsfinanzierung gebe. Dieser sei sehr erfolgreich. Trotz schwieriger Auftragslage und allgemeinem Stellenabbau sei hier die Ausbildungsquote in den letzten Jahren stabil geblieben.

Im Bereich der von ver.di organisierten Branchen sei - gemessen an der sieben-Prozent-Marge - im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Einzelhandel und der Druckindustrie schon bislang ausreichend ausgebildet worden. Damit könne der "vielgebeutelte Einzelhandel" von der Ausbildungsabgabe profitieren, da er mit einer Förderung aus dem Ausbildungsfond rechnen könne, betonte Werneke. Viel getan werden müsse jedoch beispielsweise im Großhandel, im Verkehrswesen, im Bereich Energie, Wasser und Entsorgung sowie im öffentlichen Dienst.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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