Klaus Laepple rechnet mit drei bis fünf Prozent mehr Umsatz und einem Fernreisen-Jahr
(Berlin) - Der touristische Motor ist wieder angesprungen, sagte Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV), bei der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) heute in Berlin. Trotz weiter gesunkener Reisepreise erwarte der DRV 2004 drei bis fünf mehr Umsatz und ein Jahr der Fernreisen. Der starke Euro mache insbesondere Urlaub in den USA, der Karibik, Kanada, Mexiko sowie in Teilen Südostasiens attraktiv, prophezeite Klaus Laepple eine Renaissance der Langstrecke.
Für die noch nicht beendete Wintersaison betrage das Umsatzplus bereits etwa zwei Prozent, so der DRV-Präsident. Neben den Fernreisen habe insbesondere Ägypten massiv hinzugewonnen. Die Buchungseingänge für die Sommersaison verbesserten sich von Woche zu Woche, das Vorjahresniveau sei bereits erreicht. Insbesondere Familien hätten die zahlreichen Frühbucherangebote gut angenommen und so den jahrelangen Spätbuchertrend verlangsamt, sagte Klaus Laepple. Neben Nordamerika, der Karibik, den Emiraten und dem boomenden Ägypten erwarte er Zuwächse für die Türkei und für Mallorca. Auch das Interesse für die neuen EU-Mitglieder in Osteuropa wachse.
Bei den Reisearten liefen insbesondere Wellness, Cluburlaub und All inclusive bombig. Trotz des Hinzukommens weiterer Wellnesskataloge im vergangenen Jahr, seien die Zuwachsraten in diesem Segment oft zweistellig. Das Reiseland Deutschland bezeichnete der DRV-Präsident als regelrechte Wellness-Hochburg. Cluburlauber schätzten das umfassende und jederzeit verfügbare Aktivitäten-Angebot, während bei All inclusive insbesondere die Kalkulationssicherheit gut ankomme. Im Zuge der Bevölkerungsentwicklung mit immer mehr Ein-Personen-Haushalten seien zuschlagfreie Einzelzimmer ganz besonders gefragt. Zunehmend würden auch Land- und Städtereisenarrangements als Ergänzung zu Low-Cost-Flügen gebucht.
Im vergangenen Geschäftsjahr seien die Pauschalreisen-Umsätze um sechs Prozent auf 15,3 Milliarden Euro zurückgegangen, die Teilnehmerzahlen hätten um fünf Prozent abgenommen, berichtete Klaus Laepple: Der Durchschnittsreisepreis sei von 580 auf 554 Euro, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei Reisen ab fünf Tagen Dauer von 11,9 Tagen im Jahr 2002 auf 11,6 Tage gesunken. Um acht Prozent seien die Umsätze mit Flugreisen zurückgegangen, während sie bei Reisen mit Auto, Bahn und Bus - trotz leicht rückläufiger Teilnehmerzahlen - stabil blieben. Deutliche Zuwächse habe der DRV für Hochsee- und Flußkreuzfahrten ermittelt. Mit weitem Abstand und 34,3 Prozent Marktanteil bei den Urlaubsreisen der Bundesbürger ab fünf Tagen Dauer habe sich Deutschland als Lieblingsziel behauptet. Nach DRV-Erkenntnissen gebe es noch mehr Deutschland-Pauschalen in Veranstalter-Katalogen und Reisebüros als im Vorjahr. Bei den Auslandszielen hätten 2003 Asien, Bulgarien, die Karibik, Kroatien, Nordamerika, Rumänien und Rußland zugelegt.
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