Klassische Zigarren und Zigarillos behaupten sich als Genussartikel / Leichter Anstieg bei Steuerzeichenbezug für Zigarren und Zigarillos laut Statistischem Bundesamt
(Bonn) - Das Statistische Bundesamt berichtet in seiner heutigen Pressemitteilung über den Absatz von Tabakwaren im Kalenderjahr 2020. Demnach ist bei Zigarren und Zigarillos ein leichter Anstieg von 3,7 Prozent auf ein Volumen von 2,742 Mrd. Stück gegenüber 2,644 Mrd. Stück in 2019 zu verzeichnen.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), Bodo Mehrlein, der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller, Importeure und Vertreiber von Zigarren und Zigarillos in Deutschland vertritt, ordnet die Zahlen der Versteuerungsstatistik für den Nischenmarkt ein:
"Grundsätzlich zeigt der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte, seit fünf Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. In der Coronakrise haben Homeoffice und die Verschiebungen bei den Ausgaben, der Konsumenten wie z.B. auch der Wegfall des Auslandsurlaubes zu einer leicht erhöhten Nachfrage nach Zigarren geführt. Ebenfalls muss bei der Bewertung des Anstieges 2020 berücksichtigt werden, dass dieser durch statistische Sonderfaktoren bzw. Verschiebungen beeinflusst wurde, so hatte es noch im Vorjahr einen starken Rückgang um 12,1 Prozent gegeben. Insgesamt dürfte der tatsächliche Zuwachs - dies zeigen auch interne Statistiken des Verbandes - somit wesentlich geringer ausgefallen sein als wie durch die Versteuerungsstatistik abgebildet."
Wesentlich aussagestärker ist der langfristige Trend, der zeigt, dass diverse fiskalpolitische Instrumente, insbesondere zwei Änderungen bei der steuerrechtlichen Definition und die Einführung einer Mindeststeuer, dazu geführt hatten, dass sich der Markt seit 2007 mehr als halbiert hat. Seither behaupten sich diese Produkte in der Nische für anspruchsvolle Genießer.
Peter Wörmann, Vorsitzender des BdZ und selbst Zigarrenhersteller, beschreibt, dass klassische Zigarren und Zigarillos überwiegend von männlichen Konsumenten gehobenen Alters und nur gelegentlich geraucht werden. Weder gebe es bei diesem Produkt ein Problem mit dem Jugendschutz noch mit dem Schmuggel. In Hinblick auf die strengen Regulierungen des gesamten Tabakmarktes fordert er Ausnahmen von weiteren Maßnahmen für das Kulturgut Zigarre/Zigarillo, da solche nur zu erheblichen Belastungen der mittelständisch geprägten deutschen Zigarrenindustrie führen, ohne dem eigentlichen Ziel gerecht zu werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. (BdZ)
Bodo Mehrlein, Geschäftsführer
Gotenstr. 27, 53175 Bonn
Telefon: (0228) 364026, Fax: (0228) 361659
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Zigarrenverband fordert Umdenken in der Tabakregulierung / Rückbesinnung auf den Genuss als Instrument der Tabakregulierung
- Rückläufiger Zigarrenmarkt 2023: Erhöhung der Mindeststeuer zeigt Wirkung, klassischer Zigarrenmarkt bleibt aber relativ stabil
- Anstehende Gespräche zur Tabakregulierung in Deutschland: Datenlage spricht eindeutig für Ausnahmen bei Zigarren/Zigarillos / Zigarrenverband spricht sich für eine Rückbesinnung zum Genuss aus