Pressemitteilung | Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)

Klare Statements, klare Positionen: Westerfellhaus mit klarer Linie im Streitgespräch

(Berlin) - Der zweite Tag des Hauptstadtkongresses begann für den Pflegekongress mit dem Streitgespräch "Ärzte und Pflege - Zwei Welten, ein Patient". Geladen waren Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR), Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Hamburg Eppendorf, Barbara Schulte von der Universitätsmedizin Göttingen und Dr. Michael Philippi, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken AG.

Noch bevor die Diskussion startete, fragten sich die Diskutanden, worüber sie streiten sollten, denn es herrschte Konsens über das gemeinsame Ziel: Es müsse darum gehen, eine verlässliche Versorgung für die Patienten und diese über eine hohe Versorgungsqualität durch qualifiziertes Fachpersonal sicher zu stellen. Allerdings kam die Diskussion in Fahrt, als die Podiumsteilnehmer ihre Positionen darstellten und deutlich wurde, dass sich die Wege zum Ziel noch voneinander unterscheiden.

Westerfellhaus stellte gleich zu Beginn klar, dass er keinen Streit suche, formulierte aber klar seine Erwartung an alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Player: Wir müssen sofort im konstruktiven, interdisziplinären Dialog gemeinsam kluge, verzahnte Lösungen erarbeiten, um die gewaltige Herausforderung der zukunftsfähigen Versorgungssicherung zu meistern." Er ergänzte, dass es dafür für alle unumgänglich sei, alte Strukturen aufzubrechen und forderte alle Disziplinen inklusive der Pflege auf, mutig zu sein, neue Wege zu gehen. Die Realität, so Westerfellhaus, zeige noch mindestens zwei Welten und einen Patienten. Das Zentrum der Diskussion müsse aber sein, schnelle Lösungen für ein verlässliches Versorgungssystem zu finden, denn diese interessieren den Patienten und es gehe um die Menschen, die Pflege und Medizin und Therapie brauchten!

Westerfellhaus ließ sich nicht in die Enge treiben, als die Diskussion auf die Qualifizierung von Fachkräften kam. Qualifizierte Kräfte sind die Garanten für Qualität in der Versorgung. Dr. Philippi hatte darauf hingewiesen, dass er die schwindende Personaldecke mit großer Sorge betrachte. Der wirtschaftliche Druck, der auf den Kliniken laste, sei das eine, aber ohne Personal sei keine verlässliche Versorgung zu garantieren. Neue assistierende Berufe könnten die Lücken zumindest teilweise schließen. Westerfellhaus stimmte zu, gab aber zu bedenken, dass neue Berufsbilder aus der jeweiligen Berufsgruppe und deren Expertise heraus entwickelt werden müssen und dass endlich klar beschrieben werden müsse, wer was mit welcher Qualifikation wann für wen in welchem Umfang und mit welcher Verantwortung tun darf und soll. Er warb dafür, die Diskussion der Zuständigkeitsbereiche sauber zu führen und alle rechtlichen Rahmenbedingungen zweifelsfrei zu klären. Delegation, Substitution und Allokation seien dann tragbar, wenn Kompetenzen, Zuständig- und Verantwortlichkeiten definiert und anerkannt seien. Sein Signal: "Die Berufsgruppen Pflege, Ärzten, Therapeuten und Träger müssen sich gemeinsam aufmachen, sie müssen die Schieflage erkennen und jetzt konsequent handeln. Nur Lösungen zählen, denen auch Taten folgen. Für separatistische Partikulärinteressen sei die Zeit zu schade".

Westerfellhaus formulierte trotz der noch systemisch verankerten Bremsen die Hoffnung, dass Hemmnisse abgebaut werden könnten, wenn die Initiative aktiv ergriffen würde. Alle Berufsgruppen sollten sich sofort engagiert gemeinsam an die Arbeit machen, die noch fehlenden Lösungen schnell zu etablieren und umzusetzen. Die Zeit dränge und die Bevölkerung könne nicht mehr warten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR) Pressestelle Salzufer 6, 10587 Berlin Telefon: (030) 21915757, Telefax: (030) 21915777

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