Kita-Platz nur gegen Impfung: Mehrheit der Bundesbürger ist dafür Kinder- und Jugendärzte: "Klarer Auftrag an die Politik!"
(Köln) - Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sieht die aktuelle Civey-Umfrage, nach der vier von fünf Deutschen sich für eine Kopplung von Kitaplatz an Impfungen aussprechen, als klaren Auftrag an die Politik, endlich eine Impfpflicht einzuführen.
BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: "Nur wenn möglichst alle Kinder eines Jahrgangs geimpft sind, werden wir die gefährlichen Kinderkrankheiten in Deutschland dauerhaft ausrotten. Masern-, Diphterie-, Windpocken-, Polio- und Keuchhustenepidemien, wie sie immer wieder aufflammen, aber auch den lebensgefährlichen Tetanus wird es dann nicht mehr geben, und das ist gut so. Die meisten Bundesbürger haben das inzwischen erkannt und sprechen sich für eine Koppelung von Kitaplatz an Impfungen aus. Wenn möglichst alle Kinder vor dem Kita-Besuch geimpft, entsteht der Herdenschutz, der auch die wenigen Kinder schützt, die wegen ihres jungen Alters oder wegen einer schweren Immunkrankheit nicht geimpft werden können.
Die Politik sollte daher den Willen der Bürger zum Anlass nehmen, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, den Besuch von Kitas an die Impfpflicht zu koppeln. Kitas könnten sich mit einer Impfpflicht viel Bürokratie ersparen. Derzeit müssen sie ungeimpfte Kinder den Gesundheitsämtern melden. Ein entsprechendes Gesetz würde auch uns Kinder- und Jugendärzten die Arbeit enorm erleichtern. Derzeit werden unsichere oder skeptische Eltern oft durch selbsternannte Experten verunsichert. Das erschwert unsere Beratungsarbeit zusätzlich. Aktuell agitieren auch Bots und Trolle international gegen das Impfen. Eine verbindliche Impfpflicht würde dieser Art der Desinformation einen Riegel vorschieben."
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)
Dr. med. Hermann Josef Kahl, Pressesprecher
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