Kippen und Plastikverpackungen häufigster Müll an Ufern und Stränden
(Berlin) - Fast sieben Tonnen Müll sind beim diesjährigen International Coastal Cleanup Day (ICCD) am 17. September eingesammelt worden. Über 500 Freiwillige hatten an den vom NABU und NAJU unterstützten Gewässerretter-Aktionen in Deutschland teilgenommen, um auf einer Fläche, die 11.300 Fußballfeldern entspricht, Meere, Seen, Flüsse, aber auch Parks und Grünflächen von Müll zu befreien. Bei der Auswertung der über 13.000 gesammelten Teile zeigte sich wie schon im letzten Jahr, dass Zigaretten, Plastikverpackungen und Glasflaschen mit am häufigsten in der Natur entsorgt wurden.
Seit über einem Jahr gibt es ein Verbot für Einwegprodukte wie Plastikstrohhalme und einige To-Go Verpackungen. "Die vom NABU organisierten Cleanups zeigen, wie wichtig es ist, Einwegplastik zu verbieten. Dieses landet häufig in der Natur und gefährdet Tiere und Umwelt. Die Bundesregierung muss das bestehende Verbot ausweiten und jetzt ein konkretes Ende für die Ausgabe und den Verkauf von Einwegplastikartikel festlegen, denn noch immer dürfen eingelagerte Einwegprodukte ausgegeben werden", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, "Es wird Zeit, dass die Hersteller für Zigaretten und Plastikverpackungen von der Regierung stärker in Verantwortung genommen und Mehrweglösungen Standard werden." Der NABU kritisiert, dass der aktuell bei der europäischen Kommission vorgelegte Gesetzesentwurf für eine erweiterte Herstellerverantwortung explizit keine Lenkungswirkung vorsieht, und damit die Chance verstreichen lässt, die Vermüllung der Natur durch Einwegkunststoffprodukte zu bekämpfen.
Über Bäche und Flüsse gelangt der Großteil an Müll in die Meere. Auch deshalb haben in diesem Jahr die meisten Aktionen an Binnengewässern stattgefunden. "Neben dem tollen Engagement aller Freiwilligen zeigt sich: Das Problem vermüllter Gewässer ist noch lange nicht gelöst, dabei wird besonders in Zeiten der Energiekrise deutlich, wie wichtig ressourcenschonendes Handeln ist. Wir sollten uns Müll nicht mehr leisten und endlich damit beginnen, alles in Kreisläufen zu verwerten", so David Pfender, Referent für Meere ohne Plastik.
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