Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Kindertagesstätten-PISA der OECD: Bildungsgewerkschaft legt Drei-Punkte-Programm vor / GEW: „Den Schatz der frühen Kindheit heben!“

(Frankfurt am Main) – Ein „Drei-Punkte-Programm“ für den Kita-Bereich hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als Reaktion auf den heute (30. November) von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) veröffentlichten OECD-Bericht „Starting strong“ vorgeschlagen. Kernpunkte sind die künftige Ausbildung der Erzieherinnen an Hochschulen, die Erhöhung der Ausgaben im Kita-Bereich von 0,4 auf ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Kitas. „Wir müssen den Schatz der frühen Kindheit heben! Nur gut qualifizierte Erzieherinnen können den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Kitas verwirklichen. Dafür brauchen sie verlässliche Rahmenbedingungen“, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange heute in Frankfurt a.M. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass die Beteiligung an der Studie ein richtiger Schritt der Bundesregierung gewesen sei.

Mit dem Programm der GEW könne der Ausbau qualitativ guter Kitas mit Gruppen, in denen zwei Erzieherinnen mit 15 Kindern arbeiten, schnell voran gebracht werden. Mit Blick auf vorab veröffentlichte Ergebnisse des Armutsberichtes sagte Stange: „Die Elternbeiträge für Kitas müssen schrittweise abgeschafft werden. Gebührenfreiheit ist gerade für sozial schwächere Familien ein wichtiger Anreiz, ihre Kinder anzumelden. Kitas können helfen, soziale Benachteiligungen von Kindern auszugleichen und den Teufelskreislauf Armut aufzubrechen.

Die GEW-Vorsitzende schlug vor, die Vermögensteuer wieder einzuführen, die Erbschaftsteuer zu reformieren und Eigenheimzulage sowie Ehegattensplitting abzuschaffen. Mit diesem Geld könnten Familien gezielt gefördert werden. „Jeder Euro, der in den Kita-Bereich investiert wird, wirft kurzfristig vier Euro Rendite ab“, unterstrich Stange. „CDU/CSU und Kommunen sollten endlich ihre Rolle als ‚Zukunftsblockierer’ aufgeben und den Weg für diese wichtigen Reformen frei machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt Telefon: 069/78973-0, Telefax: 069/78973-201

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